Verfassungsschutz Verdächtige von Oberursel waren nicht in Datei

Berlin (dpa). Der Verfassungsschutz hatte das in Hessen unter Terrorverdacht festgenommene Ehepaar ursprünglich nicht in seinen Dateien mit Terrorverdächtigen. Man habe es bei dem Fall mit einer kleinen Personengruppe zu tun, „die wir als Nachrichtendienste nicht so auf dem Radarschirm hatten“, sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, am Montag am Rande einer Tagung zum internationalen islamistischen Terrorismus in Berlin.

Sprengstoffexperten und Beamte der Spurensicherung hatten in der Wohnung der Festgenommenen viel zu untersuchen.

Sprengstoffexperten und Beamte der Spurensicherung hatten in der Wohnung der Festgenommenen viel zu untersuchen.

Foto: Boris Roessler

Man könne in diesem Bereich nicht alle Fälle erkennen. „Wir brauchen die Wachsamkeit der Bürger.“

Der 35-jährige Deutschtürke und seine 34-jährige türkische Ehefrau aus Oberursel im Taunus sitzen seit ihrer Festnahme in der Nacht zum Donnerstag in Untersuchungshaft. Die Ermittler waren dem Paar auf die Spur gekommen, nachdem es Ende März in einem Frankfurter Baumarkt eine größere Menge Wasserstoffperoxid gekauft hatte. Eine Mitarbeiterin des Baumarkts habe die Polizei informiert. Der Kauf der Chemikalie, die für Sprengsätze geeignet ist, ist meldepflichtig.

Terrorverdacht: Durchsuchungsaktion in Oberursel
27 Bilder

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Nachdem das Paar die Substanz unter Angabe falscher Personalien gekauft hatte, hob Maaßen die Bedeutung der Videoüberwachung in dem Baumarkt hervor. Die Bilder hätten es den Sicherheitsbehörden ermöglicht, die Verdächtigen zu identifizieren. Nach seiner Kenntnis habe einer der beiden mutmaßlichen Terrorplaner einen kriminellen Hintergrund und sei dadurch bei den Behörden bekannt gewesen. Die Beschuldigten äußerten sich weiter nicht zu den Vorwürfen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Montag.

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