Vorzeige-Piratin Weisband will nicht in den Bundestag

Berlin (dpa) - Absage einer Hoffnungsträgerin: Marina Weisband, eines der prominentesten Gesichter der Piratenpartei, verzichtet auf eine Kandidatur für den Bundestag.

„Ich habe mich (...) nach reiflicher Überlegung gegen die Kandidatur entschlossen, denn ich sehe meinen Schwerpunkt in der politischen Bildung“, sagte Weisband der Tageszeitung „Die Welt“ (Freitag). Darüber hinaus begründete die 25-Jährige die Entscheidung mit ihrem Psychologiestudium und ihrer angeschlagenen Gesundheit.

Zu Beginn des Jahres hatte sich Weisband aus der Parteispitze zurückgezogen und auf eine weitere Amtszeit als politische Geschäftsführerin verzichtet. Zur Begründung war auch damals schon von gesundheitlichen Gründen die Rede. Im April musste Weisband einen Talkshow-Auftritt wegen eines Kreislaufkollapses kurzfristig absagen. Anschließend bekannte sie: „Bei mir sind kleine Kreislaufschwächen normal.“

Dank ihrer charismatischen Ausstrahlung war Weisband innerhalb kürzester Zeit zur Vorzeige-Piratin aufgestiegen. Nach ihrem Rückzug waren in den vergangenen Monaten Rufe nach ihrem Comeback lauter geworden, weil die Partei in einer Krise ist. Nach dem Einzug in drei Landtage verharren die Piraten derzeit im Umfragetief: Jüngste Prognosen sagen ihnen für die Bundestagswahl nur noch drei bis vier Prozent voraus.

Für den Bundestag möchte Weisband zwar nicht kandidieren, aber im Wahlkampf will sie trotzdem Präsenz zeigen: „Ich werde beim Wahlkampf mitmachen und mich auch weiterhin für die Piratenpartei engagieren, soweit meine Kräfte das zulassen.“ Sie betonte allerdings auch: „Ich werde mich nicht aufopfern für die Partei.“

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