Protest mit "Ode an die Freude" Während AfD-Kundgebung zu laut gesungen: Staatstheater Mainz angezeigt

Mainz. Mitarbeiter des Mainzer Staatstheater schmetterten aus vollem Halse und bei offenen Fenster "Freude schöner Götterfunken" als eine Kundgebung der AfD vor ihrem Theater stattfand.

Vor dem Staatstheater in Mainz fand am 21.11. eine AfD-Kundgebung statt. Mit Beethovens "Ode an die Freude" versuchten Theatermitarbeiter die Versammlung zu stören.

Vor dem Staatstheater in Mainz fand am 21.11. eine AfD-Kundgebung statt. Mit Beethovens "Ode an die Freude" versuchten Theatermitarbeiter die Versammlung zu stören.

Foto: Fredrik von Erichsen

Laut Medienberichten bekamen sie nun eine Anzeige wegen Störung einer Versammlung. Die Anzeige hat die Polizei gestellt.

Die AfD hatte zu einer Kundgebung am vergangenen Samstag (21.11.) auf dem Mainzer Gutenbergplatz vor dem Staatstheater aufgerufen. 300 Anhänger der Partei standen 1000 Gegendemonstranten gegenüber. Diese versuchten die ordnungsgemäß angemeldete Demo mit Sprechchören und Trillerpfeifen zu stören.

Auch das Theater missfiel die Versammlung vor ihrem Haus und ungefähr 100 Mitarbeiter des Theaters stimmten insgesamt neun Mal Beethovens "Ode an die Freude" an. Mit Lautsprechern im Innenraum wurde der Gesang verstärkt, die Fenster waren bei der Gesangseinlage geöffnet.

Wie Medien berichten hat die Polizei die Theatermitarbeiter mehrfach aufgefordert, die Veranstaltung nicht zu stören und die Fenster zu schließen. Nach der dritten Aufforderung stellten die Theatermitarbeiter den Gesang ein.

Polizeisprecherin Heid Nägel sagte gegenüber den Medien, dass nach dem Versammlungsgesetz der laute Gesang eine grobe Störung gewesen sei, die Rede des AfD-Funktionärs sei kaum zu verstehen gewesen. Dieses sei eine Straftat.

Wie Sylvia Fritzinger, Sprecherin des Staattheater, gegenüber der Allgemeinen Zeitung der Rhein Main Presse mitteilte, habe man sich von der AfD-Veranstaltung gestört gefühlt und es nicht richtig gefunden, "wenn man keine Haltung zeigt, wenn sowas direkt vor der eigenen Haustür stattfindet". Das Theaters habe für diese Aktion viel Zuspruch erhalten. Der Anzeige sehe man gelassen entgegen. Fritzinger fügte hinzu: "Wir würden es wieder tun." red

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