Mehr Schutz für Piloten vor Laser-Attacken

Es gibt bereits 57 Angriffe auf Jets in NRW in diesem Jahr. Laserpointer sollen nun zur Waffe erklärt werden.

Berlin/Düsseldorf. Die Bundesregierung will schärfer gegen den missbräuchlichen Einsatz von Laserpointern vorgehen. Grund: Die Zahl der Attacken auf Flugzeuge mit diesen Geräten hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 2013 wurden dem Luftfahrtbundesamt von den deutschen Fluggesellschaften 322 Angriffe gemeldet. In NRW waren es allein in diesem Jahr bereits wieder 57 Meldungen, wie das Landeskriminalamt auf Anfrage erklärte. Erwogen wird, leistungsstarke Geräte als Waffen einzustufen und das Mitführen zu verbieten.

Erst seit 2009 besteht für deutsche Fluglinien eine Meldepflicht von Laser-Attacken auf Flugzeuge und Hubschrauber, ob im In- oder Ausland. Seitdem sprechen die Zahlen ein klare Sprache: 2010 wurden insgesamt 273 Fälle registriert, 2011 waren es 279 und 2012 dann 342 Laserattacken. Die Dunkelziffer dürfte hoch sein, weil die Meldepflicht für ausländische Airlines nicht gilt. Zum Teil, so das Luftfahrtbundesamt, mussten Besatzungsmitglieder vom Augenarzt behandelt werden.

Bereits jetzt gelten harte Strafen: Wer einen Piloten blendet, riskiert ein Bußgeld von bis zu 50 000 Euro, für besonders gefährliche Eingriffe in den Flugverkehr sieht das Gesetz sogar Haftstrafen von bis zu zehn Jahren vor. Doch auch das schreckt nicht alle ab.

Das Bundesinnenministerium erwägt, leistungsstarke Laserpointer ins Waffengesetz aufzunehmen. Das reglementiert den privaten Erwerb und Besitz von Waffen. Ein Sprecher von Minister Thomas de Maizière (CDU) bestätigte auf Nachfrage eine Prüfung. Die Umsetzung kann aber schwierig werden, da die Geräte als „alltägliche Gebrauchsgegenstände“ gelten, die bisher nicht dem Waffengesetz unterliegen.

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