Misstrauen

Durch die deutsche Brille hat das Wort „Reisefreiheit“ etwas Magisches. Doch die Entwicklung auf Kuba ist nicht mit der Öffnung der innerdeutschen Grenze 1989 zu vergleichen. Der große Sprung ist die Entscheidung der sozialistischen Regierung nicht, vielmehr ein weiterer der vielen kleinen Schritte, mit denen Raúl Castro den unvermeidlichen Ruin des Regimes abzuwenden versucht.

Sanfte Öffnung statt Revolution ist das Rezept, denn nach wie vor misstraut das Castro-Regime seinen Bürgern. Deshalb auch die zahlreichen Einschränkungen bei der Reisefreiheit. Das beweist: Das Regime weiß, dass es den Menschen trotz aller Propaganda im Zweifel nur die schlechtere Alternative bieten kann. Kleine Schritte in Richtung Scheindemokratie ändern das nicht.

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