Kita-Streik in NRW 11 000 Beschäftigte in der dritten Woche im Streik

Düsseldorf (dpa). Die dritte Woche in Folge bleiben bundesweit zahlreiche Kindertagesstätten wegen des Streiks der Erzieherinnen und Sozialarbeiter geschlossen.

Am Morgen blieben in Nordrhein-Westfalen erneut rund 1000 Kindertagesstätten wegen des Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst geschlossen, wie NRW-Verdi-Sprecher Günter Isemeyer mitteilte. Inzwischen beteiligen sich nach Angaben der Gewerkschaft etwa 11 000 Beschäftigte am Ausstand, rund 1000 mehr als in den Wochen zuvor.

Vor der dritten Streikwoche hatte NRW-Familienministerin Ute Schäfer Gewerkschaften und kommunale Arbeitgeber zu neuen Verhandlungen aufgefordert. „Ich appelliere dringend an beide Seiten, jetzt schnell zu weiteren Gesprächen zusammenzukommen - im Interesse einer guten Lösung für die Erzieher sowie Eltern und Kinder“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Schäfer lobte die Unterstützung, die eine große Zahl familienfreundlicher Unternehmen ihren Mitarbeitern in der aktuellen Belastungssituation zukommen lasse: „Entweder, indem sie kurzfristig Urlaub gewähren oder die wöchentliche Arbeitszeit flexibler gestalten.“

Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen setzten die Erzieherinnen ihren unbefristeten Arbeitskampf fort. In Brandenburg werden rund 2000 Beschäftigte voraussichtlich die ganze Woche über streiken. 

Zu dem Streik haben neben Verdi auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der Beamtenbund dbb aufgerufen. Eine Schlichtung ist nicht in Sicht. Die Gewerkschaften fordern eine höhere Eingruppierung der bundesweit rund 240 000 Erzieher und Sozialarbeiter, die laut Verdi zu Einkommensverbesserungen von durchschnittlich zehn Prozent führen würde. Nach Darstellung des kommunalen Arbeitgeberverbands VKA ist das nicht bezahlbar.



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