Castor: Keine Genehmigung für Transport?

NRW streitet mit dem Bund über Fahrten aus Jülich ins Zwischenlager Ahaus.

Düsseldorf. Streit über neue Castor-Fahrten: Das Zwischenlager Ahaus soll in den kommenden eineinhalb Jahren rund 300 000 tennisballgroße hochradioaktive Brennelemente-Kugeln aus dem früheren Versuchsreaktor des Forschungszentrums Jülich aufnehmen.

Das hat die Bundesregierung mit ihrer Mehrheit im Aufsichtsrat des Forschungszentrums durchgesetzt. Begründung: Die Lagerungsgenehmigung für Jülich läuft 2013 aus.

Allerdings gibt es für die Bundesregierung ein Problem: Weder für den Transport der Castoren noch für die Zwischenlagerung in Ahaus gibt es eine Genehmigung des zuständigen Bundesamtes für Strahlenschutz.

Die rot-grüne Landesregierung will die Transporte verhindern. Die Entscheidung zum Transport bedeute, dass mehr als eineinhalb Jahre Castor-Behälter unter hohem Aufwand über die Straße nach Ahaus gebracht werden müssten, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne). Das Land müsse allein für die Sicherung durch die Polizei 50 bis 60 Millionen Euro kalkulieren.

Atomgegner sehen in der Lagerung in Ahaus keinen Sicherheitsgewinn. „Der sicheren Endlagerung kommt man damit keinen Schritt näher“, sagte Matthias Eickhoff von der Initiative „Sofortiger Atomausstieg“ Münster. In Jülich gebe es im Gegensatz zu Ahaus eine Vorrichtung, um beschädigte Behälter zu öffnen und zu reparieren.

Dagegen versicherte das Bundesforschungsministerium ein Höchstmaß an Sicherheit in Ahaus. Ahaus entspreche bereits heute dem Stand von Wissenschaft und Technik. Red

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