Kollaps bei Studenten-Wohnungen droht

NRW legt in höchster Not neues Programm auf.

Düsseldorf. Die nordrhein-westfälische Landesregierung will in den kommenden Jahren jeweils 50 Millionen Euro ausgeben, um den Wohnungsmangel bei Studenten zu beheben. Das kündigten am Montag Hochschulministerin Svenja Schulze (Grüne) und Bauminister Michael Groschek (SPD) an.

Mindestens 300 Millionen sollen bis zur nächsten Landtagswahl als zinsgünstiges Darlehen für den Bau oder die Umwidmung von Wohnungen bereitgestellt werden, erklärten Schulze und Groschek.

Die Landesregierung reagiert damit auf den Notstand, den die Studenten bei der Suche nach einer angemessenen Wohnung in vielen Großstädten haben. Vor allem in Köln, Düsseldorf, Aachen, Münster und Bonn sind die Wohnungen rar und damit häufig unbezahlbar.

Die Summe entspricht nach den Berechnungen dem Bau oder der Bereitstellung von 750 zusätzlichen Studentenwohnungen jährlich. Das Geld gibt es freilich nicht als direkten Zuschuss beim Wohnungsbau, sondern als zinsgünstiges Darlehen.

In den großen Uni-Städten, aber auch in Nebenstandorten wie etwa Siegen oder Wuppertal ist der bezahlbare Wohnraum für Studenten knapp geworden. Das liegt vor allem an der aktuellen Studentenschwemme. Schon zu diesem Wintersemester liegt die tatsächliche Zahl der eingeschriebenen Studierenden im Land mit rund 110 000 deutlich über der offiziell von der Bundesregierung geschätzten Zahl.

Und im kommenden Jahr wird die Zahl noch weitaus höher liegen. Bis zu 140 000 Studenten könnten auf die NRW-Hochschulen zukommen, weil es dann den doppelten Abiturjahrgang gibt. Inoffiziell rechnet man mit rund 10 000 Studentenwohnungen, die in den nächsten Jahren fehlen werden. Bis das Programm des Landes greift und neue Wohnungen entstehen, wird es Jahre dauern. Schnelle Lösungen hat Rot-Grün hier nicht parat.

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