NRW gibt 7,5 Millionen für Integration

Mit dem Geld sollen Menschen aus Rumänien und Bulgarien gefördert werden. So will die Landesregierung die Städte bei der Armutszuwanderung unterstützen.

Düsseldorf. Um Städte und Gemeinden in NRW bei der sogenannten Armutszuwanderung zu unterstützen, stellt die Landesregierung ab sofort jährlich rund 7,5 Millionen Euro bereit. Dabei gehe es um die Sicherung des soziales Friedens und um die Integration der mehr als 60 000 Menschen aus Rumänien und Bulgarien, die derzeit in NRW leben, wie Guntram Schneider (SPD), NRW-Minister für Arbeit, Integration und Soziales, und NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Mittwoch erklärten. Dem Beschluss liegt das Ergebnis einer Arbeitsgruppe zugrunde, die sich mit der Zuwanderung beschäftigt und ihre Ergebnisse Ende Juli dem Kabinett vorgestellt hatte.

Das Geld kommt aus verschiedenen Fördertöpfen und soll durch Umstrukturierungen verfügbar werden. „Das geht ohne zusätzliche Belastungen für den Haushalt“, betonte Schneider.

Umgesetzt werden mit den Mitteln eine ganze Reihe von Ideen und Projekten. So sollen Integrationslotsen den Kontakt zwischen Zuwanderern und Behörden, Ämtern und sozialen Einrichtungen erleichtern. Es soll Bildungsangebote für Kinder und Sprachkurse für Erwachsene geben. In Integrationsklassen sollen Schüler auf normale Regelklassen vorbereitet werden. „Um es konkret zu sagen: Die Kinder müssen in Kitas und Schulen, und die anderen müssen an die Schippe“, sagte Schneider.

Seit dem EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien 2007 ist die Zahl der in NRW lebenden Menschen aus diesen Ländern gestiegen. Ende 2012 waren es rund 60 000, ein Jahr zuvor lag ihre Zahl noch bei etwa 48 000. Für dieses Jahr rechnet Schneider mit 15 000 Rumänen und Bulgaren, die in NRW eine neue Heimat suchen. Viele von ihnen seien Wirtschaftsflüchtlinge. „Und wir gehen davon aus, dass die meisten dauerhaft bleiben“, sagte Schneider.

Schneider und Jäger betonten, es handele sich bei der Zuwanderung nicht um eine reine Roma-Bewegung. Außerdem seien nicht alle Rumänen und Bulgaren sogenannte Armutsmigranten. „Etwa 50 Prozent sind hoch qualifizierte Fachleute. Nur die fallen eben nicht weiter auf.“

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