NRW-Wahlrekorde: Der Dienstälteste, der Jüngste, der Prozentreichste

Besonders schwarz ist der Kreis Olpe, besonders rot Gelsenkirchen. Bei den Bürgermeisterwahlen holte aber kein Kandidat der etablierten Parteien knapp 95 Prozent, sondern der Peto-Mann in Monheim.

 Hat gut lachen: Daniel Zimmermann fuhr den NRW-Rekrodwert 94,6 Prozent ein.

Hat gut lachen: Daniel Zimmermann fuhr den NRW-Rekrodwert 94,6 Prozent ein.

Foto: Anna Schwartz

Düsseldorf (dpa). Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann (32) hat sein Ergebnis von 2009 mehr als verdreifacht und ist mit 94,6 Prozent wiedergewählt worden. Noch besser als Zimmermann schnitt in NRW nur Thomas Grosche (CDU) in Medebach (Hochsauerlandkreis) mit 94,7 Prozent ab, der allerdings keinen Gegenkandidaten hatte. Zimmermann siegte dagegen über Manfred Poell von den Grünen. Damit lag er auch weit vor dem Ergebnis seiner Partei Peto, die mit 65,6 Prozent in den Stadtrat einzog. Unter Zimmermann wurde Monheim schuldenfrei. Vor fünf Jahren war er der jüngste Bürgermeister in NRW.

Den hat nun Dormagen - dort erzielte der 27 Jahre alte Erik Lierenfeld (SPD) auf Anhieb 52,1 Prozent. „Ein Sieg ohne Stichwahl, damit hatte ich nicht gerechnet“, lautete seine Reaktion mit Blick auf den Vorgänger Peter-Olaf Hoffmann (CDU), der auf 34,1 Prozent kam.

Lierenfelds dienstältester Kollege bleibt in Hamm im Amt. Dort holte Thomas Hunsteger-Petermann als Oberbürgermeister 56,3 Prozent. Der 60 Jahre alte CDU-Politiker steht schon seit 1999 an der Stadtspitze und tritt nun seine vierte Amtszeit an.

Das Interesse der Wähler an der Politik in ihren Kommunen war in Münster besonders hoch und in Duisburg besonders niedrig. Im Vergleich der kreisfreien Städte und Kreise lag Münster bei der Wahlbeteiligung mit 59,7 Prozent vorn, Duisburg mit 40,4 Prozent ganz hinten. Der Spitzen- und der Kellerwert lagen damit genau gleich weit weg vom NRW-Durchschnitt mit 50,0 Prozent entfernt.

Zumindest für die beiden Extreme gilt, dass hohe Wahlbeteiligung den etablierten Parteien hilft: In Münster teilten CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke mehr als 93 Prozent der Stimmen unter sich auf. In Duisburg kamen sie zusammen nur auf 82 Prozent, während Pro NRW (4,2 Prozent) und NPD (1,7) insgesamt 5 der 84 Duisburger Ratssitze gewannen.

Wegen der vielen Wählergruppen kommt die politische Farbenlehre bei Kommunalwahlen nicht so sehr zum Tragen. Klare CDU-Hochburgen unter kreisfreien Städten und Kreisen sind aber der Kreis Olpe (54,3 Prozent), gefolgt von Hochsauerlandkreis und den Kreisen Paderborn, Borken, Heinsberg und Höxter, die alle über 50 Prozent liegen.

Die SPD erreicht diese Marke allein in Gelsenkirchen (50,2), und nach Bottrop, Herne, Duisburg und Kreis Recklinghausen geht es im Kreis Herford schon unter die 40 Prozent. Die Grünen kommen in der Stadt Münster auf 20,1 Prozent und sind in 32 der 53 kreisfreien Städte und Kreise in NRW zweistellig. Die FDP erzielt in dieser Gruppe ihren Spitzenwert mit 8,2 Prozent im Kreis Euskirchen, die Linken mit 8,0 in Wuppertal.

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