Rosenmontag: Mullah-Motiv empört Muslime

Ein Düsseldorfer Mottowagen zeigt islamische Geistliche als Terroristen.

Düsseldorf. Der Düsseldorfer Rosenmontagszug hat seinem Ruf, besonders bissig zu sein, alle Ehre gemacht: Bis an die Zähne bewaffnete Mullahs mit Sprengstoffgürteln, Adolf Hitler mit heruntergelassener Hose, der die NPD als stinkende "Nachgeburt" ausscheidet, und Irans Staatspräsident Ahmadinedschad, der US-Präsident Bush an seiner "Achsel des Bösen" schnuppern lässt.

Allerdings stieß der Wagen mit den Terror-Mullahs auf empörte Kritik von Muslimen. Aiman Mazyek, Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) zu unserer Zeitung: "Das hat mit Humor nichts zu tun." Der Islam werde einmal mehr "als Negativfolie benutzt, um Aufmerksamkeit zu erregen". Mazyek sieht darin eine "Provokation um der Provokation willen". Er frage sich, was der Wagen darstellen solle: "Ich lese die Botschaft so: Wir lieben unsere Vorurteile und verfestigen sie notfalls durch platte Lügen."

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