Preisschock zu Ostern: Superbenzin für 9,99 Euro

Eine Tankstelle in Filderstadt ergriff radikale Maßnahmen, um die Kunden vom Tanken abzuhalten.

Filderstadt. Die deutschen Verbraucher sind so einiges an heimischen Tankstellen gewohnt. Doch ein Fall aus Filderstadt zeigt: Die Benzinpreise können mehr Kapriolen schlagen als gedacht.

Dort fielen gestern die Kunden aus allen Wolken: Eine Frau sollte für 20 Liter Superkraftstoff knapp 200 Euro bezahlen. Ein anderer Kunde sollte 100 Euro für zehn Liter hinblättern. 9,99 Euro für einen Liter Super — das gab es in Deutschland noch nie. Beide weigerten sich zu bezahlen und riefen die Polizei.

Der Hintergrund: Da Super knapp war, sollten die Kunden vom Tanken abgehalten werden, wie die Polizei berichtete. Zusätzlich waren an den Zapfsäulen Hinweise angebracht, kein Superbenzin zu tanken.

Deutschlandweit gab es über Ostern Engpässe beim Superbenzin. Shell-Sprecherin Cornelia Wolber sagte, logistische Probleme gebe es seit der E10-Einführung. Zum Osterwochenende seien weitere Punkte hinzugekommen. Dazu zähle der Reiseverkehr, besonders bei dem schönen Wetter, sowie das Fahrverbot für Tankwagen an Feiertagen.

Und: Die Umstellung der Tankstellen „von Winterware auf Sommerware“ steht an. Was klingt wie der Saisonwechsel in der Mode, hat diesen Hintergrund: E10-„Winterware“ darf höchstens bis 30. April verkauft werden. Vom 1. Mai an darf die Branche nur E10-„Sommerware“ an den Autofahrer bringen. Der wichtigste Unterschied: Winterbenzin werden zusätzliche flüchtige Substanzen zugegeben — sie sorgen für höheren Dampfdruck im Motor.

All diese logistischen Herausforderungen führten dann wohl zum Preisschock in Filderstadt. . . dpa/Red

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