Was die US-Wahl für Europa bedeutet

Die innenpolitischen Probleme der USA werden für Obamas Außenpolitik Folgen haben. Auch Deutschland wird mehr in die Pflicht genommen.

Washington. Der neue und alte US-Präsident Barack Obama muss nicht nur mit den immensen Haushaltsproblemen in der Heimat fertig werden. Es warten große Aufgaben, die den Rest der Welt betreffen. Auch für Deutschland und Europa wird sich einiges ändern.

Josef Braml, USA-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, sagte unserer Zeitung: „Natürlich werden die USA weiter ihre Weltordnungspolitik durchsetzen. Da sie es aber wegen der inneren Probleme nicht mehr allein schaffen, werden sie Lasten auf Konkurrenten, aber auch auf die Verbündeten wie die Europäer abwälzen.“

Obama gibt andererseits mehr Planungssicherheit. Romney wurde von politischen Beobachtern als eher unberechenbar eingeschätzt. Am von Obama für 2014 geplanten Abzug der US-Truppen aus Afghanistan, der für Romney nicht so klar schien, orientieren sich auch die Nato-Partner.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sagte unserer Zeitung: „Obama muss den Abzug aus Afghanistan umsetzen. Davon hängen auch die Abzugspläne der Bundeswehr ab.“

In der Wirtschaftspolitik orientiert sich Obama stark in Richtung Asien. Doch für Harald Leibrecht vom Auswärtigen Amt muss dies nicht zum Schaden sein. „Wir sollten die sehr starken transatlantischen Beziehungen nutzen, gemeinsam mit den USA diese neuen Märkte zu erschließen.“

Obama hatte sich überraschend deutlich gegen Romney durchgesetzt. Er sicherte sich mindestens 303 von insgesamt 538 Wahlmännerstimmen — 270 hätten gereicht.

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