Steinbrück will Nebeneinkünfte offenlegen

Details zu den Einzelhonoraren lehnt er jedoch ab.

Berlin. Die Kritik wurde immer lauter, jetzt reagiert Peer Steinbrück: Im Streit um seine Nebeneinkünfte will der SPD-Kanzlerkandidat demnächst veröffentlichen, wann er wo bezahlte Vorträge gehalten hat. Die Einzelhonorare werde er jedoch nicht angeben, kündigte er an.

Steinbrück war wegen zahlreicher gut bezahlter Vorträge in seiner Zeit als Abgeordneter in die Kritik geraten. Er gab auf seiner Bundestags-Homepage an, seit 2009 rund 80 bezahlte Vorträge und Reden gehalten zu haben, größtenteils mit einem Honorar von mehr als 7000 Euro. Genannt sind aber teilweise nicht die eigentlichen Auftraggeber, sondern die vermittelnden Redneragenturen. Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International warf Steinbrück vor, somit bei seinen Nebeneinkünften geltende Bundestagsregeln nicht korrekt zu befolgen.

Die Abgeordneten des Bundestags haben nach Berechnungen der Organisation „abgeordnetenwatch“ seit 2009 mindestens 22,5 Millionen Euro nebenher verdient. Tatsächlich liege die Summe aber sehr viel höher, teilte die Initiative gestern mit. Danach haben 192 der 620 Parlamentarier Einkünfte zusätzlich zu ihren Abgeordnetendiäten — also fast jeder Dritte. 126 Abgeordnete hätten bei der Bundestagsverwaltung einen Nebenverdienst in der Höchststufe 3 („über 7000 Euro“) angegeben. Red

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