Türkei: Neuer Premier erhält 100 Prozent

Nachfolge geregelt. Am Donnerstag wird Erdogan Präsident.

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu spricht am 03.02.2014 in Berlin nach einem Treffen mit dem Bundesaußenminister zu den Journalisten. Bei einem Sonderparteitag in Ankara will die türkische Regierungspartei AKP am 27.08.2014 Außenminister Ahmet Davutoglu zu ihrem neuen Vorsitzenden wählen.

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu spricht am 03.02.2014 in Berlin nach einem Treffen mit dem Bundesaußenminister zu den Journalisten. Bei einem Sonderparteitag in Ankara will die türkische Regierungspartei AKP am 27.08.2014 Außenminister Ahmet Davutoglu zu ihrem neuen Vorsitzenden wählen.

Foto: Britta Pedersen/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu folgt dem designierten Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan als Ministerpräsident und Vorsitzender der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP nach. Auf einem AKP-Sonderparteitag bekam der einzige Kandidat am Mittwoch 100 Prozent der gültigen Delegierten-Stimmen. Davutoglu gilt als Gefolgsmann Erdogans, der am Donnerstag als Staatsoberhaupt vereidigt wird. Der 60-jährige Erdogan, der seit elf Jahren das Land regiert, hatte zuvor deutlich gemacht, dass er auch als Staatspräsident die Geschicke der Türkei lenken will.

Vor den Delegierten nannte Erdogan die Partei, die er seit ihrer Gründung vor 13 Jahren führte, „meine Liebe“. Vor Davutoglus Wahl betonte er: „Wir reden nicht über eine Änderung der Mission. Das ist nur die Änderung eines Namens und keineswegs ein Abschied.“ Der künftige Präsident fügte hinzu: „Heute ist der Geburtstag der neuen Türkei.“ Der 55-jährige Davutoglu betonte nach seiner Wahl, seine Regierung werde das Ziel eines EU-Beitritts weiter „mit Entschlossenheit“ verfolgen. Wie zuvor Erdogan kündigte auch Davutoglu am Mittwoch eine neue Verfassung an, die eine Ausweitung der Befugnisse des Staatsoberhauptes beinhalten dürfte.

Davutoglu stammt aus dem zentralanatolischen Konya, einer Hochburg der AKP. Der Politikwissenschaftler promovierte in Istanbul und verfolgte zunächst eine akademische Karriere. 2009 machte ihn Erdogan dann zum Außenminister. Nach einer ersten Erfolgsphase überwarf sich die Türkei schließlich unter anderem mit Israel, Syrien, dem Irak und Ägypten. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort