Warnsystem gegen Geisterfahrer

Minister Dobrindt (CSU) lässt elektronische Hinweise an Autobahnen testen. Allein 2013 starben 22 Menschen.

Berlin. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) prüft die Einführung elektronischer Falschfahrer-Warnungen auf Autobahnen. Zunächst ist ein Pilotprojekt an einer stark befahrenen Autobahn in Süddeutschland geplant, mit dem Falschfahrer an Anschlussstellen automatisch erkannt und Autofahrer visuell und akustisch gewarnt werden können. Zur Warnung vor Falschfahrern werden bisher nur an einigen Auffahrten in Bayern knallgelbe Warnschilder nach dem Vorbild Österreichs getestet („Stop Falsch“).

„Das Prinzip ist darauf ausgerichtet, dass der Falschfahrer sofort identifiziert und zielgenau gewarnt wird“, sagte Dobrindt. Auch andere Autofahrer, die sich in der Gefahrenzone befinden, sollen dabei direkt informiert werden. „Das ist heute über digitale Systeme selbstverständlich möglich“, sagte der Minister.

Bereits seit längerem läuft in Kooperation mit den Ländern eine Sicherheitsüberprüfung sämtlicher Auffahrten. Allerdings ist noch unklar, wie die Autofahrer gewarnt werden sollen. Eine Möglichkeit wäre über einen Alarm im Navigationsgerät des Autos.

Laut ADAC gab es allein im vergangenen Jahr etwa 2200 Falschfahrer-Meldungen in Deutschland. Nach den Aufzeichnungen des Automobilclubs kam es 2013 zu 16 Unfällen, 22 Menschen starben.

Der Automobilclub von Deutschland (AvD) schlägt ein deutschlandweites Warnsystem in der Fahrbahn vor, was 25 Millionen Euro kosten würde. So könnten Induktionsschleifen in die Fahrbahn gelegt werden, die rotes Blitzlicht und Warnschilder in Gang setzen, sobald sie in falscher Richtung überfahren werden. dpa

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