Gesetzliche Krankenkassen Zusatzbeiträge für gesetzlich Versicherte könnten steigen

Anstieg um 0,3 Prozentpunkte ist ab nächstem Jahr möglich, Verdopplung des Arbeitnehmeranteils bis 2019.

Symbolbild

Symbolbild

Foto: dpa

Berlin. Lange Zeit war Ruhe an der Beitragsfront der gesetzlichen Krankenkassen. Doch schon 2016 müssen sich die Versicherten auf eine spürbare Erhöhung der Beitragssätze einstellen. Um bis zu 0,3 Prozentpunkte könnten sie steigen. Darauf verwies am Mittwoch die Vorstandschefin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer.

Ursache sind demnach Kostensteigerungen, aber auch Gesetzesvorhaben der Bundesregierung. Derzeit beträgt der Beitrag 14,6 Prozent vom Bruttoeinkommen. Er wird zur Hälfte vom Arbeitgeber finanziert. Hinzu kommt je nach Kasse ein Zusatzbeitrag, der dann anfällt, wenn diese nicht mit ihren Zuweisungen auskommt. Im Schnitt liegt er bei 0,9 Prozentpunkten und wird von den Versicherten bezahlt.

Nach Darstellung Pfeiffers bleiben die Einnahmen der Kassen trotz guter Konjunktur seit einiger Zeit wieder hinter den Ausgaben zurück. So sind die Gesundheitskosten 2014 um 5,2 Prozent gestiegen. Allein die Ausgaben für Behandlungen und Arzneimittel legten um 3,9 beziehungsweise neun Prozent zu. Der Gesundheitsfonds nahm aber nur 3,1 Prozent mehr ein. Unter dem Strich blieb so ein Defizit von gut 2,3 Milliarden Euro, das durch den Abbau der Reserven im Gesundheitssystem finanziert wurde.

Laut Pfeiffer wird sich der durchschnittliche Zusatzbeitrag bis 2019 praktisch verdoppeln. Statt 0,9 Prozent wären dann 1,4 bis 1,8 Prozent fällig. Insgesamt müssten dann bis zu 16,4 Prozent vom Bruttolohn abgeführt werden (heute 15,5 Prozent). Schon 2016, so die Schätzung, könnte der Beitrag auf 1,2 Prozent steigen. Bei einem Lohn von 3000 Euro wären das neun Euro mehr. vet

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort