Bei Arbeitsverdichtung eigene Grenzen klar definieren

Offenbach (dpa/tmn) - Mehr Arbeit mit weniger Mitarbeitern: Diese Situation kennen viele Arbeitnehmer. Um trotz Arbeitsverdichtung gesundzubleiben, ist es wichtig, die eigenen Grenzen klar zu definieren.

Bei Arbeitsverdichtung eigene Grenzen klar definieren
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Wenn die Aufgaben schleichend mehr werden, steigt auch die Belastung. „Viele denken sich am Anfang "Dann mach' ich das halt mit'“, sagt Sabine Horn, Resilienztrainerin in Offenbach. Damit stützen sie jedoch das vom Arbeitgeber vorgegebene System. Mancher verliert aus dem Blick, dass er längst an der Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit ist. Wichtig sei deshalb, sich zu fragen: „Was ist meine Verantwortung? Und was muss der Chef lösen?“

Nur wenn Arbeitnehmer für sich selbst ein klares Stopp-Schild gegenüber dem Chef definiert haben, trauen sie sich, Mehrarbeit einmal abzulehnen. Mitarbeiter sollten sich deshalb in einer ruhigen Minute überlegen, was sie zusätzlich leisten können. Ein erster Schritt könne etwa sein, sich zu informieren, was der Arbeitgeber ihnen rechtlich zumuten darf. In einem zweiten Schritt können sie überlegen, was sie im Privaten unbedingt machen wollen. Das kann etwa die Ausübung eines Hobbys sein. Wird ihnen beim nächsten Mal eine zusätzliche Aufgabe aufgehalst, können sie dann überprüfen, ob das mit ihrem persönlichen Stopp-Schild übereinstimmt.

In einem dritten Schritt geht es dann bei Arbeitsverdichtung häufig darum, Nein zu sagen. „Viele trauen sich das nicht, weil sie glauben, dass ihnen dann Konsequenzen drohen“, erklärt Horn. Oft sei diese Angst jedoch unbegründet. Um die Bedenken in den Griff zu bekommen, helfe letztlich nur, es auszuprobieren und einmal eine Aufgabe abzulehnen.

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