Trotz G8: Schüler gehen weiter ins Ausland

Selm/Berlin (dpa) - Die Verkürzung der Gymnasialzeit von 13 auf 12 Jahre hält deutsche Schüler offenbar nicht vom Auslandsaustausch ab. Rund 20 000 Gymnasiasten gingen im Schuljahr 2010/11 für mindestens drei Monate zu einer Gastfamilie im Ausland.

Das seien ungefähr genauso viele wie im Schuljahr zuvor, sagte Klaus Krimmel vom Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen (AJA). „Die Zahlen sind offensichtlich nicht zurückgegangen, wie viele Organisationen befürchtet hatten.“ Vor der Umstellung auf G8, die in fast allen Bundesländern entweder schon abgeschlossen oder noch im Gang ist, waren die deutschen Schüler meist in der elften Klasse ins Ausland gegangen, jetzt gehen fast alle in der zehnten Klasse. Nur in Berlin dürften sie erst nach der zehnten Klasse ins Ausland und müssten danach trotzdem noch die elfte und zwölfte absolvieren, sagte Krimmel.

Am beliebtesten ist der Auslandsaustausch in Hamburg. Aus der Hansestadt gehen fast sieben Prozent der Gymnasiasten zwischen 15 und 17 Jahren ins Ausland. Es folgen Berlin, Bremen, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Hessen und Nordrhein-Westfalen. In Thüringen entscheidet sich dagegen nur rund ein Prozent der Gymnasiasten für eine Auslandszeit.

Für die Statistik hat der AJA gemeinsam mit dem Bildungsverlag „Weltweiser“ die Teilnehmerzahlen von 33 Austauschorganisationen ermittelt, die rund 80 Prozent der deutschen Schüler ins Ausland schicken.

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