Wohnraum für Studenten: Arbeiten statt Miete zahlen

Kiel (dpa) - Die einen suchen ein Zimmer, die anderen Hilfe im Haushalt: Ein Projekt in Schleswig-Holstein will Studenten und ältere Menschen unter einem Dach unterbringen - zum beidseitigen Vorteil.

In Schleswig-Holstein soll ein neues Projekt Studenten billigen Wohnraum verschaffen und älteren Menschen Hilfe im Haushalt. „Die Faustformel lautet in etwa: eine Stunde Arbeit pro Monat für einen Quadratmeter Wohnraum“, berichtete Astrid Dürkoop vom Studentenwerk des Landes am Donnerstag (9.8.) in Kiel. Im Norden gebe es für Studenten wenig bezahlbaren Wohnraum. Gleichzeitig lebten viele ältere Menschen in geräumigen Wohnungen oder Häusern und könnten gut Unterstützung gebrauchen. „Wir wollen beide zusammenbringen“, sagte Dürkoop. Deshalb starte das Projekt „Wohnen für Hilfe“ - „Hand gegen Koje an Land“.

Interessierte Studenten und ältere Menschen können sich ab sofort beim Studentenwerk in Kiel melden. Dort versuche man dann, die richtigen „WG-Partner“ für beide Seiten zu finden, sagte Dürkoop. „Wir suchen allerdings nicht die billige Putzfrau, sondern die Wohnpartner sollen auf Augenhöhe sein“, betonte sie. Die Studenten könnten beispielsweise den Rasen mähen, mit den älteren Menschen zusammen kochen oder für sie einkaufen. Neben der Arbeit sollten sie anteilig Nebenkosten etwa für Strom, Heizung und Wasser zahlen.

Das Projekt soll den Angaben zufolge zuerst in Kiel starten und dann auf weitere Städte im Norden ausgeweitet werden. „Es gibt bereits erste Gespräche mit Flensburg“, sagte Dürkoop. Ähnliche Wohnprojekte werden ihren Angaben zufolge noch in 14 anderen deutschen Städten erprobt.

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