Ende der Sommerzeit: Langschläfer haben es im Winter besser

Am Sonntag werden die Uhren zurückgestellt. Morgenmuffel sind dabei die Nutznießer, Frühaufsteher leiden.

Ende der Sommerzeit: Langschläfer haben es im Winter besser
Foto: dpa

Düsseldorf. Kopfschmerzen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Blutdruckschwankungen, Antriebslosigkeit und schlechte Stimmung: Bei der Umstellung auf die Winterzeit in der Nacht auf den 26. Oktober spüren vor allem Frühaufsteher so etwas wie einen kleinen Jetlag.

Ende der Sommerzeit: Langschläfer haben es im Winter besser
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Ihre innere Uhr gerät aus dem Takt und muss sich an die neue Zeit anpassen. „Eine Stunde ist deutlich merkbar, zehn Minuten wären noch ausgleichbar“, sagt Julia Scharnhorst (Foto: dpa) vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP).

Ende der Sommerzeit: Langschläfer haben es im Winter besser
Foto: BDP/Fredi Lang

Während sich die „Eulen“ über eine Stunde länger Schlaf freuen, brauchen vor allem die „Lerchen“ vier bis 14 Tage, um sich an die Umstellung zu gewöhnen. Lerchentypen, zu denen meistens Kinder und Senioren zählen, stehen am Morgen früh auf und gehen am Abend eher ins Bett. Die Eulen sind Nachtmenschen, die spät ins Bett gehen und morgens länger schlafen. Der Biorhythmus dieser Langschläfer ist schon an die Winterzeit angepasst, erklärt Scharnhorst.

Frühaufsteher sollten sich schrittweise an die Winterzeit gewöhnen und in den ersten Tagen zum Beispiel nur eine halbe Stunde später aufstehen, rät Scharnhorst. Noch besser sei es zur gewohnten Sommerzeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, um den Biorhythmus nicht durcheinanderzubringen. Frühaufsteher sollten außerdem am frühen Abend einen Spaziergang machen oder Rad fahren, um allzu frühe Müdigkeit zu vertreiben.

Die Zeitumstellung hat außerdem noch eine andere Auswirkung: Wird die Uhr von drei auf zwei Uhr zurückgestellt, wird es abends früher dunkel. Das fehlende Tageslicht bleibt nicht ohne Folgen für die Hormonbildung: Viele Menschen brauchen morgens länger, um in Gang zu kommen, erklärt Scharnhorst. „Die lichtabhängigen Hormone, die uns wecken sollen, sind dann noch nicht da.“

Um infolge des Lichtmangels keinen Winterblues zu bekommen, sollten sich alle Schlaftypen tagsüber und am Wochenende viel bei Tageslicht bewegen, empfiehlt Scharnhorst. Auch wenn es bedeckt ist, sei die Lichtmenge draußen um ein Vielfaches höher als im Büro oder in der Wohnung. Berufstätige, die in der Dunkelheit das Haus verlassen und erst nach Sonnenuntergang zurückkehren, sollten mindestens zehn Minuten der Mittagspause an der frischen Luft verbringen.

Grundsätzlich rät Scharnhorst es sich in der dunklen Jahreszeit zu Hause mit Kerzen und herbstlichen Zweigen gemütlich zu machen, sich mit Freunden zum Spieleabend zu verabreden und die kalte Jahreszeit mit Käsefondue, Glühwein und Bratapfel zu zelebrieren — all das hilft gegen den Winterblues.

Wer in der dunklen Jahreszeit trotz viel Bewegung bei Tageslicht in trübe Stimmung verfällt, dem können Tageslichtlampen helfen. Sie verlängern die kurze Sonnenscheindauer künstlich und sollten am besten am späten Nachmittag eingeschaltet werden.

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