Berufstätige bekommen mehr Kinder - Väter bleiben öfter zu Hause

Wiesbaden (dpa) - Immer mehr Berufstätige entscheiden sich für ein Kind - und immer mehr Väter gehen in Elternzeit. Das ergibt sich aus Daten des Statistischen Bundesamtes zu Eltern, deren Kinder zwischen April und Juni 2011 geboren wurden.

Ein Ergebnis der Statistiker: „Immer mehr Mütter und Väter mit Elterngeldbezug waren in den zwölf Monaten vor der Geburt des Kindes erwerbstätig.“ Der Effekt ist bei Frauen deutlicher als bei Männern. 66 Prozent der 152 000 Mütter, die im zweiten Quartal 2011 ein Kind bekamen und danach Elterngeld erhielten, hatten zuvor gearbeitet. 2008 war das nur bei 55 Prozent der Frauen der Fall. Bei im Jahr 2009 geborenen Kindern hatten rund 59 Prozent der Frauen gearbeitet, bei im Jahr 2010 geborenen Kindern 61 Prozent.

Auch bei Vätern zeigt sich diese Tendenz, wenn auch weniger stark. Den aktuellsten Zahlen zufolge hatten 89 Prozent der 43 000 Väter mit Elterngeld zuvor gearbeitet - im Gegensatz zu 82 Prozent im Jahr 2008. „Damit setzt sich der Trend einer zunehmenden Erwerbsbeteiligung vor Geburt des Kindes weiter fort“, fasste Destatis-Mitarbeiterin Andrea Wolff zusammen.

Ein zweites Ergebnis: Der Anteil der Kinder, deren Väter eine Auszeit nehmen und währenddessen Elterngeld beziehen, steigt weiter an. Er lag bei den zwischen April und Juni 2011 geborenen Kindern bei 27,3 Prozent. „Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht“, wie die Wiesbadener Statistiker berichteten. Den höchsten Anteil an Vätern, die zuvor erwerbstätig waren, gab es mit rund 92 Prozent in Bayern - die geringsten Anteile mit 86 Prozent in Berlin und Bremen.

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