Durcheinander muss sein: Kinder brauchen beim Essen Freiheiten

Bonn (dpa/tmn) - Der Mund verschmiert, die Kartoffel zermanscht und das T-Shirt verdreckt - wenn ein kleines Kind isst, haben alle was davon. Verbieten sollten die Eltern das Spielen mit Essen aber nicht.

Es gehört zum natürlichen Entwicklungsprozess dazu.

Kleine Kinder betrachten Essen gerne als Spielzeug. Dabei geht es nicht immer manierlich zu: Sie schmieren rum, probieren Lebensmittel wild durcheinander oder weisen sie entschieden zurück. „Wenn ein Kind mal nicht essen will, sollten Eltern das akzeptieren“, sagt Prof. Manfred Cierpka, Psychotherapeut im Netzwerk Gesund ins Leben. Die Initiative wird vom Bundesernährungsministerium gefördert. Am besten sei es, ganz ruhigzubleiben.

Reichen ein bis zwei Versuche nicht aus, um das Kind zum Essen zu ermutigen, sollte die Mahlzeit beendet werden. Das Kind zu bestrafen, ist dagegen nicht angebracht. Das bedeutet aber auch, dass das Kind kein Extraessen als Ersatz bekommt.

„Kommt dieses Verhalten nur ab und zu vor, besteht kein Grund zur Sorge“, sagt Cierpka. Meist sei das nur vorübergehend. Verhält sich ein Kind beim Essen jedoch häufig auffällig und sind Eltern deshalb besorgt, sollten sie ihren Kinder- und Jugendarzt um Rat fragen.

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