Freizeitstress ist eine Einstellungssache

Berlin (dpa/tmn) - Freizeitstress ist meist hausgemacht. „Wir haben keine Zeitnot, das ist eine Einstellungssache“, sagt der Unternehmensberater und Coach Klaus Kampmann.

Freizeitstress ist eine Einstellungssache
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Wer ständig unter Strom steht oder sich in seiner vermeintlich freien Zeit gestresst fühlt, dem rät der Experte: „Selbstreflektiert spüren: Was ist gut für mich? Was brauche ich wirklich?“ So sollte ein Manager, der unter Druck vieles erreicht, es in der Freizeit mal komplett anders machen. „Man sollte sich wieder an die Dinge annähern, die man als Kind konnte, Zeit verschwenden und einfach mal die Seele baumeln lassen“, rät Kampmann.

Aber das klingt leichter, als es ist. Oft hapert es nicht an der Einsicht, sondern an der Umsetzung. „Das Wichtigste bei einer Veränderung ist, es in ganz kleinen Schritten zu machen“, sagt der Berater. Wer beispielsweise seinen zweiwöchigen Urlaub immer vollkommen durchtaktet, sollte das beim nächsten Mal nicht gleich komplett ändern. Kampmanns Tipp: Erst mal einen oder zwei Tage ohne straffen Zeitplan lassen. Außerdem hilft es, das veränderte Verhalten an Rituale anzuheften. „Einfach mal einen halben Tag die Uhr weglassen“, schlägt der Coach vor. Oder im Urlaub eine halbe Stunde länger frühstücken als im Jahr davor.

Viele Menschen hätten im Alltag einen sehr hohen Anspannungspegel, erzählt Kampmann. Das äußere sich auch körperlich: „Kaum gibt es mal keine Verpflichtungen, zappelt man mit den Händen oder tippelt mit den Füßen.“ Spätestens dann heißt es: Abschalten und die Stressfaktoren hinterfragen. Kampmann sagt: „Es kann eine Frage des Mutes sein, auch mal loszulassen.“

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