Friedhofsgebühren steigen weiter

Bonn (dpa) - Für die letzte Ruhe ihrer Angehörigen müssen Hinterbliebene in diesem Jahr noch tiefer in die Tasche greifen. Viele Kommunen haben mit Jahresbeginn die Friedhofsgebühren wieder erhöht, oft um zweistellige Prozentsätze.

Die Friedhofsgebühren steigen weiter. Das berichtete die Verbraucherinitiative Aeternitas am Donnerstag (12. Januar) in Königswinter bei Bonn. Damit setze sich ein Trend fort, der schon seit Jahren zu beobachten sei.

Im Vorjahr stiegen die Friedhofsgebühren laut Aeternitas um durchschnittlich drei Prozent. Das habe eine Auswertung der Aeternitas-Gebührendatenbank mit Daten von knapp 1000 Kommunen ergeben. Wegen der höheren Kosten entschieden sich immer mehr Hinterbliebene für günstige Gräber. Das belaste aber wiederum die Haushalte der Kommunen weiter. Die meisten deutschen Friedhöfe erwirtschaften jedes Jahr große Defizite.

Eine weitere Ursache für geringere Einnahmen ist der Trend zur Urnenbestattung. Noch vor 20 Jahren wählte laut Aeternitas nur knapp ein Drittel der Deutschen eine Urne, heute schon ungefähr die Hälfte. Auch gehe die Entwicklung „zum kleinen und günstigen, oft sogar anonymen Grab“. Viele Friedhöfe hätten es versäumt, sich dem veränderten Bestattungsverhalten der Bundesbürger anzupassen. „Sie leiden noch heute unter Fehlplanungen aus den 1960er und 1970er Jahren, als mit einem gleichbleibenden Anteil von großflächigen, teuren Sarggräbern und steigenden Bevölkerungs- und Sterbezahlen gerechnet wurde.“

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