Studie: Dicke haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen

Leipzig (dpa/tmn) - Langsam, schwach, selber schuld: Viele haben solche Vorurteile gegen dicke Menschen. Das belegt eine Studie der Universität Leipzig. Wie die Forscher herausfanden, hat das oft schlimme Folgen: Betroffene neigen dadurch noch mehr zum Frustessen.

Stark übergewichtigen Menschen werden oft pauschal schlechte Eigenschaften zugeschrieben. Bei einer repräsentativen Studie der Universität Leipzig hielten zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) Faulheit und zu viel Essen ursächlich für starkes Übergewicht. Adipöse Menschen wurden zudem am häufigsten als unförmig (27 Prozent), langsam (27 Prozent), untätig (23 Prozent) und schwach (13 Prozent) eingeschätzt. Dicke Kinder wurden im Schnitt noch öfter negativ charakterisiert als erwachsene Dicke. Die Befragten bezeichneten sie häufig als langsam und unattraktiv.

Die Forscher schließen aus den Studienergebnissen, dass die Befragten Fettleibigkeit für selbstverschuldet und damit kontrollierbar halten. Anders als lange angenommen, führe eine negative oder ablehnende Haltung stark Übergewichtigen gegenüber aber nicht dazu, dass diese abnehmen. Sie bewirke im Gegenteil, dass sich die Betroffenen weiter zurückziehen und eher zum Frustessen neigen.

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