Trauernde nicht zum positiven Denken auffordern

Königswinter (dpa/tmn) - Wer einen geliebten Menschen verliert, hat einen triftigen Grund, traurig zu sein. Das Umfeld sollte der betroffenen Person Zeit geben, über den Verlust hinweg zu kommen - anstatt sie zu guter Laune zu drängen.

Trauernde sollten nicht gedrängt werden, den Tod als Chance zu sehen. Besser sei es, ihnen immer wieder zuzuhören und ihre Trauer anzuerkennen. Sie können mit genügend Abstand dem Tod eines nahestehenden Menschen manchmal etwas Positives abgewinnen. Manchmal fühlen sie sich nach dem Verlust reifer und haben ein höheres Selbstvertrauen, erläutert die Verbraucherinitiative für Bestattungskultur Aeternitas. Diese Veränderungen geschehen aber Schritt für Schritt.

Fallen positive Veränderungen auf, dürfen Außenstehende die Hinterbliebenen ruhig darauf ansprechen. Sie könnten zum Beispiel sagen: „Es beeindruckt mich, wie entschlossen du dich seit dem Tod deines Mannes um dessen Firma kümmerst.“ Das stärke das Selbstvertrauen der Trauernden und lenke ihre Aufmerksamkeit aufs Positive.

Schildern Trauernde von sich aus positive Veränderungen nach dem Tod eines Angehörigen, sollten sie darin bestärkt werden. Falls Außenstehende die Einschätzung nicht nachvollziehen können, sollten sie sie nicht anzweifeln. Denn das werfe die Betroffenen in ihrer Trauerbewältigung wieder zurück.

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