Unbeliebte Teenager greifen später eher zum Glimmstängel

Stockholm (dpa/tmn) - Rauchen, um dazuzugehören, um anzuecken oder um sich festzuhalten: Es gibt viele Motive für die Zigarette jenseits der Lust am Qualm. Forscher haben nun einen Zusammenhang von isolierten Jugendlichen und der Raucherquote unter Erwachsenen entdeckt.

Fühlen sich Jugendliche im Freundeskreis als Außenseiter, greifen sie als Erwachsene häufiger zur Zigarette. Das haben Wissenschaftler der Universität Stockholm herausgefunden. Zunächst befragten sie 13-Jährige über ihren Status bei Gleichaltrigen. Später, im Alter von 32 Jahren wurden diese Personen über ihre Rauchgewohnheiten befragt. Dabei zeigte sich, dass diejenigen mehr rauchen, die als Jugendliche einen schlechteren Stand in der Gruppe und weniger Freunde hatten.

Den Forschern zufolge gibt es mehrere Erklärungen für diesen Zusammenhang: Unbeliebte Teenager könnten ihren niedrigen sozialen Status verinnerlicht haben, so dass sie im Erwachsenenalter zu einem ungesunderen Lebensstil tendieren würden. Ihre Außenseiterposition könne Jugendliche andererseits dazu verleiten, sich umstrittene Verhaltensweisen wie Rauchen anzugewöhnen. Beliebte Kinder würden sich dagegen eher regelkonform verhalten.

Rauchen könnte für Jugendliche auch ein Mittel sein, um Aufmerksamkeit in der Peer-Gruppe zu erlangen. Vom Nikotin würden sie im Erwachsenenalter dann nicht mehr loskommen, vermuten die Wissenschaftler. Wirkungsvolle Anti-Rauch-Programme in Schulen sollten deshalb nicht nur den Gesundheitsaspekt thematisieren. Sie müssten auch dabei helfen, Jugendliche besser in Gruppen zu integrieren.

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