Zahl der namenlosen Gräber wächst

Königswinter/Leipzig (dpa/tmn) - Immer mehr Verstorbene in Deutschland werden anonym bestattet. Von 1999 bis 2009 ist der Anteil der namenlosen Gräber von 23 auf 28 Prozent gestiegen.

Besonders populär sind anonyme Bestattungen in Ostdeutschland: Hier wird fast die Hälfte der Verstorbenen (46 Prozent) ohne Namenskennzeichnung beigesetzt. Im Westen sind es dagegen nur 18 Prozent, besonders selten ist das Phänomen in Baden-Württemberg (7 Prozent). Die meisten anonymen Gräber gibt es in Brandenburg (57) und Sachsen (53). Das berichtet die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas unter Berufung auf eine Studie der Universität Leipzig. Die Zahlen basieren auf Angaben von 88 Kommunen mit mehr als 10 000 Einwohnern in ganz Deutschland.

Grund für die Zunahme der namenlosen Bestattungen ist nach Aussage von Aeternitas die sinkende Bedeutung familiärer Bindungen und christlicher Traditionen. Oft gebe es niemanden mehr, der die Pflege des Grabes übernehmen könnte, die Gebühren dafür seien vielen zu teuer. Viele Friedhöfe böten mittlerweile aber auch günstigere Grabstätten an, die nicht extra gepflegt werden müssen.

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