Festgeld: Laufzeit und Anlagebetrag beeinflussen die Rendite

Bei Festgeldern und Sparbriefen steigt in der Regel mit der Laufzeit die Verzinsung. Was viele nicht wissen: Auch die Höhe des Anlagebetrags kann die Zinsen puschen.

Düsseldorf. Anleger stehen häufig vor der kniffligen Frage: Wie lange soll ich mein Geld fest anlegen? Denn mit steigender Laufzeit steigt bei vielen Festgeldern die Rendite. Beispiel ABC Bank: Die Kölner Direktbank bietet bei einer Anlagedauer von einem Jahr 2,80 Prozent Zinsen, bei zwei Jahren 3,25 Prozent, bei drei Jahren 3,50 Prozent und bei vier Jahren 3,60 Prozent. Wer 10000 Euro für vier Jahre anlegt, der erzielt demnach einen Zinsgewinn von 1.519 Euro. Würde man sich dagegen für zwei mal zwei Jahre zu 3,25 Prozent entscheiden, wäre der Ertrag rund 200 Euro niedriger.

Nicht nur die Laufzeit, auch die Höhe ihres Anlagekapitals kann den Zinssatz beeinflussen, wie das folgende Rechenbeispiel zeigt: Die Comdirect Bank schreibt für zweijähriges Festgeld 2,00 Prozent Zinsen gut. Erreicht das Anlagekapital den Betrag von 50.000 Euro, steigt der Zinssatz auf 2,50 Prozent — und zwar für die gesamte Summe. Das bedeutet: Legt ein Sparer 49.500 Euro auf dem Laufzeitkonto an, so erzielt er binnen zwei Jahren einen Zinsgewinn von rund 2.000 Euro. Packt er 500 Euro obendrauf, steigt das Zinsergebnis inklusive Wiederanlage um mehr als 25 Prozent auf 2.513 Euro.

Ein Beispiel für kleinere Sparbeträge liefert C&A Money: Von 250 bis 9.999 Euro zahlt die Warenhausbank zwischen 0,1 und 0,15 Prozentpunkte weniger Zinsen für ihre Sparbriefe als ab einem Betrag von 10000 Euro. Ein zweijähriger Sparbrief bringt demnach bis 9.999 Euro 2,60 Prozent Zinsen, ab 10.000 Euro steigt die Verzinsung auf 2,75 Prozent. Ein einziger Spar-Euro bewirkt in diesem Fall einen Ertragsunterschied von 31 Euro.

Eine Dreifachstaffelung offeriert die PSD Bank Rhein-Ruhr: Sie zahlt für Sparbriefe ab 250 Euro einen laufzeitabhängigen Grundzins zwischen 1,70 Prozent (zwei Jahre) und 2,60 Prozent (acht Jahre). Ab 25.000 Euro Sparkapital legt das regional tätige Geldhaus 0,5 Prozentpunkte Sparzinsen drauf, ab 50.000 Euro weitere 0,5 Punkte.

Ähnlich arbeitet auch die Postbank: Sparer müssen mindestens 2.500 Euro anlegen, dann erhalten sie je nach Laufzeit einen Grundzins zwischen 0,25 Prozent (30 Tage) und 1,70 Prozent (sechs Jahre). Steigt der Anlagebetrag auf 10.000 Euro, spendiert die Bank einen Zinsbonus von 0,1 bis 0,2 Punkten, erreicht die Sparsumme 50.000 Euro, kommen weitere 0,5 Prozent Zinsen hinzu. Auch Versicherungen arbeiten mit gestaffelten Zinsen: So offeriert die Alte Leipziger ihren Kunden ab Anlagebeträgen von 50.000 Euro über alle Laufzeiten hinweg jeweils ein Zehntel höhere Zinsen für Festgelder und Sparbriefe.

Tipp: Die Mindestanlagebeträge unterscheiden sich teils erheblich. Während beispielsweise C&A Money mindestens 10.000 Euro fordert und Amsterdam Trade Bank bzw. Autobank Bank mindestens 5.000 Euro, gibt sich beispielsweise Comdirect mit 500 Euro zufrieden, die Bank of Scotland begnügt sich gar mit einem Euro.

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