Festgeld-Vergleich: Bis zu 4,6 Prozent Zinsen ab fünf Jahren Laufzeit

Tagesgeld und Festgeld mit kurzen Laufzeiten bleiben die Renner bei Deutschlands Sparern. Doch wie sieht es bei längerfristigeren Termingeldern aus? Lohnt sich eine Anlage über zwei, drei oder gar fünf Jahren?

Düsseldorf. Nicht nur auf dem Tagesgeldmarkt gab es 2011 reichlich Bewegung, auch die Zinsen klassischer Termingelder bis zu einem Jahr können sich — trotz stagnierendem Leitzins — in diesem Jahr durchaus sehen lassen. Wer aktuell sein Erspartes für zwölf Monate auf einem der zahlreichen Online-Konten parkt, dem winken rund drei Prozent an Zinsen. Verdoppelt man sein Anlageziel auf zwei Jahre, sind bei vielen Geldinstituten sogar noch mehrere Zehntelpunkte extra drin. Spitzenreiter sind hier die Sparbriefangebote von Isbank und Bigbank mit 3,50 bzw. 3,45 Prozent. Die Festgeldkonten von Marktneuling Bank11, Credit Europe Bank und der österreichische Autobank liegen nur einen Zehntel-Prozentpunkt dahinter — bei 3,35 Prozent. Auf zwei Jahre bringen somit 10.000 Euro einen Ertrag von rund 680 Euro.

Jenseits der Drei-Prozent-Marke bewegen sich zudem das Online-Festgeld der Deniz Bank (3,31 Prozent) sowie Sparbriefe und Festgelder der abcbank, DHB Bank, IKB direkt und Garantie Bank International (3,10 Prozent bis 3,30 Prozent). Wer sich die Drei vor dem Komma für zwei Jahre festschreiben lassen möchte, sollte zudem die Angebote von Grenke Bank, Von Essen Bankgesellschaft oder VTB mit ins Anlagekalkül ziehen. Achtung: Verschiedene Einlagensicherungen je nach Anbieter.

Wer eine „Vier“ vor dem Komma bei seiner Zinsabrechnung sehen möchte, braucht etwas mehr Geduld: Aktuell sind es mindesten drei Jahre — und nur zwei Nischenanbieter. VTB verzinst sein Festgeldkonto dann mit einer glatten 4,00, die Bigbank spendiert „treuen“ Kunden noch 0,30 Prozentpunkte extra.

Nicht wesentlich schlechter stellen sich derzeit IKB direkt (3,85 Prozent), Bank of Scotland (3,80 Prozent), Bank11, Santander Direkt-Bank oder Vakifbank International (je 3,75 Prozent) dem Festgeldpublikum. Dieses erhält hier immerhin rund einen ganzen Prozentpunkt mehr Zinsen als Tagesgeldfans.

Von 1,30 Prozent bis zu 4,60 Prozent reicht derzeit die Zinsspanne für fünfjährige Festgelder und Sparbriefe. Wer allerdings ein ernsthaftes Wörtchen im Wettbewerb mitreden möchte, muss die Vier-Prozent-Marke knacken. Und so ist es kein Wunder, dass fast zehn Anbieter aktuell eine Vier vor dem Komma für diese Laufzeit ins „Zinsbuch“ schreiben. Am meisten sind es derzeit bei Bank of Scotland und Bigbank mit 4,40 Prozent bzw. 4,60 Prozent. Aber: Trotz des nominal niedrigeren Zinssatzes sind es die Schotten, die hier das Zinstableau anführen. Dank jährlicher Zinsausschüttung und Zinseszinseffekt stehen bei der Bank of Scotland am Ende der Laufzeit gut 100 Euro mehr auf dem Zinskonto.

Auch IKB direkt und NIBC Direkt bewegen sich mit 4,20 Prozent bzw. 4,10 Prozent noch auf überdurchschnittlichem Niveau. Denn der Biallo-Festgeldindex auf diese Laufzeit weist aktuell 2,60 Prozent aus. Credit Europe Bank, Cronbank, Santander Direkt Bank und Von Essen Bankgesellschaft sind die weiteren Vier-Prozenter. Erwähnt seien an dieser Stelle auch Deniz Bank, DHB Bank und Vakifbank International, die mit rund 3,90 Prozent das „Zinsziel“ nur knapp verfehlen.

Interessant für Sparer: Längere Laufzeiten jenseits von fünf Jahren bringen derzeit kaum mehr Zinsen, in vielen Fällen fallen diese sogar geringer aus.

Fazit: Längere Laufzeit — mehr Zins lässt sich also nur teilweise bejahen. Die Zinssprünge bei Festgeldern halten sich hier durchaus in Grenzen. Auch eine Mixtur an Laufzeiten bei der Geldanlage bringt neben einer immer mehr gefragten Flexibilität attraktive Renditen jenseits der ansteigenden Inflationsrate, die aktuell bei 2,60 Prozent liegt. Beachten sollten potentielle Festgeldsparer aber die mittlerweile fast schon obligatorischen geforderten Mindestanlagebeträge. Diese liegen je nach Anbieter und Laufzeit zwischen einem Euro (Bank of Scotland) und 5.000 Euro (Autobank).

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