Geldanlage: Sechs Tipps zum Reichwerden

An vielen Orten grassiert weiterhin der Magerzins. Aber nicht alles Geld auf der Bank ist automatisch dem Wertverlust ausgesetzt. Mit den richtigen Strategien klappt es dennoch mit dem langfristigen Vermögensaufbau.

So reich wie Dagobert Duck wird man wohl nicht, aber langfristig lässt sich Kapital gut vermehren.

So reich wie Dagobert Duck wird man wohl nicht, aber langfristig lässt sich Kapital gut vermehren.

Foto: dpa

Update: Die Angebote der im Artikel erwähnten Fibank sind derzeit (Stand 1.7.2014) mit Vorsicht zu genießen. In Bulgarien droht eine Bankenkrise.

Sparer und Anleger sehen sich immer noch Mickerzinsen und schlechten Aussichten gegenüber. Der Tagesgeldindex ging innerhalb der Jahresfrist um etwa drei Zehntel zurück, jener für einjähriges Festgeld um anderthalb Zehntel und liegt damit derzeit bei 0,77 Prozent — Tendenz fallend. Sehr wohl gibt es allerdings auch positive Ausreißer. So etwa die Tagesgeldkonten der Audi- und Volkswagen Bank, die mit 1,4 Prozent der Konkurrenz die Rücklichter zeigen. Beim einjährigen Festgeld hat die Fibank mit 2,9 Prozent die Nase vorne.

1. Zinsen vergleichen: Wollen Sie Ihr Kapital vermehren, sollten Sie die verschiedenen Angebote der Banken vergleichen. Dabei hilft beispielsweise unser Vergleichsrechner, der tagesaktuell die Zinsangebote einer Vielzahl von Geldhäusern zeigt und darüber hinaus über die Einlagensicherung der einzelnen Anbieter informiert. Das kann von Bedeutung sein, damit im Ernstfall kein Geld verloren geht.

2. Das Kapital streuen: Nicht alle Eier in einen Korb legen, lautet die zweite Grundregel. Wer nicht alles auf eine Karte setzt, sondern sein Vermögen breit aufteilt, reduziert Risiken und erhöht gleichzeitig Gewinnchancen. „Die Verteilung über unterschiedliche Assetklassen und Märkte erhöht langfristig die Sicherheit“, unterstreicht Jens Erhardt, Chef der DJE Kapital AG. Der Experte rät derzeit zu Aktien, Anleihen und Immobilien. Zur Flexibilität könne ein Teil des Geldes auf Tagesgeldkonten geparkt werden. Erhardt sieht aktuell in Aktien das größte Potential. Aber auch hier gelte es, „Papiere aus verschiedenen Regionen und Branchen zu mischen“. Anleihen und Immobilien verleihen dem Depot Stabilität.

3. Nachhaltigkeit ist Trumpf - Depot absichern: Um sich gegen Kursrückschläge abzusichern, sollten Freunde von Wertpapieren ihre Papiere absichern. Eine einfache Lösung sind hier sogenannte Stopp-Limits: Fällt der Kurs unter eine festgelegte Schwelle, werden die Wertpapiere automatisch veräußert. Gewiefte Investoren ziehen die Stopp-Loss-Marke bei steigenden Kursen nach. Auf diese Weise bleibt dem Anleger im Falle eines Aktiencrashs in jedem Fall ein Gewinn übrig. Hat die entsprechende Aktie bisher noch kein Kursplus verzeichnen können, kann der Anleger zwar mit einem Verkaufslimit einen Verlust einfahren, schützt sich allerdings gegen weitere Kursverluste oder gar einen Totalverlust. Damit eine Aktie nicht voreilig verkauft wird, wird das Verkaufslimit in der Regel zehn bis 15 Prozent unter dem jeweiligen Höchstkurs der Aktie gesetzt.

4. Die richtigen Standbeine wählen - Mischfonds: Wer nicht weiß, auf welche Aktien oder Anleihen er setzen soll, kann beide Anlagegattungen in einem Investmentfonds zusammenführen. Mischfonds bieten hierfür den geeigneten Rahmen. Traditionelle Mischfonds kombinieren Aktien, Anleihen und Geldmarktprodukte. Die Aktienquote bestimmt dabei maßgeblich das Risikoprofil des Fonds. Ist der Aktienanteil weniger als ein Drittel, spricht man von einem defensiven, investiert das Management die Hälfte der Gelder in Aktien, ist von einem ausgewogenen Fonds die Rede. Bei einem bis zu 70-prozentigen Aktienanteil steht das Wort chancenorientiert im Verkaufsprospekt. Je nach Marktsituation schichten Fondsmanager um. Der Fondsvergleich zeigt: Konservative Mischfonds kommen derzeit auf Sicht von fünf Jahren auf eine jährliche Rendite von sieben bis zehn Prozent, aktienlastige übertreffen das noch etwas.

5. In Steine investieren: Immobilieneigentum sollte fester Bestandteil einer jeden Vermögensbildung und -sicherung sein. Das Eigenheim oder die vermietete Wohnung untererliegen nicht den Launen der Kapitalmärkte. Zudem kommt die Tatsache, dass Betongold einen angemessenen Schutz gegen Inflation bietet. Die langfristige Wertentwicklung bewegt sich auf Augenhöhe mit der Teuerungsrate. Gleiches gilt für die Höhe der Mieteinnahmen. Die Wertsteigerung von Grundstücken sowie Häusern selbst sorgt über die Jahre für steten Vermögenszuwachs.

6. Krisenanker Gold: Droht eine Krise oder ist sie bereits akut, ist der Ruf nach Gold fast schon Gesetz. So geschehen im Jahr 2008, als die Finanzmarktkrise Realität wurde: Im Frühjahr 2008 erreichte der Preis für eine Feinunze zum ersten Mal die Schwelle von 1000 US-Dollar. „Damit hatte es sich innerhalb von zwei Jahren im Wert verdoppelt“, sagt Peter Lackamp von der Kroos Vermögensverwaltung im bayerischen Traunstein. Im Herbst 2011 sauste dann der Preis für das Edelmetall auf mehr als 1900 US-Dollar, was zu einer weiteren Verdopplung führte. In diesen schwindelerregenden Regionen bewegt sich der Goldpreis nicht mehr, er konsolidiert derzeit. Anleger, deren Anlagehorizont langfristig ausgerichtet ist, nutzen die gefallenen Preise für den Einstieg. Verbraucherschützer raten jedoch dazu, nur einen geringen Teil des eigenen Vermögens in das begehrte Edelmetall zu investieren, da der Preis nicht stabil ist.

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