Immobilie kaufen oder mieten? Vergleich zeigt, was bei Haus und Wohnung am billigsten ist

Die Preise für Immobilien sind gerade in Ballungszentren vielerorts saftig. Dennoch lohnt sich der Kauf, wie ein Vergleich zeigt. Mit unserem Mieten- oder Kaufen-Rechner, können Sie ganz individuell Vergleichen.

Düsseldorf. Unsichere Krisenzeiten, Inflationsängste und extrem niedrige Sparzinsen veranlassen immer mehr Menschen in Wohneigentum zu investieren. Neben Vermögensschutz hoffen viele auch auf eine angemessene Rendite des eingesetzten Kapitals. Eine Voraussetzung dafür ist bereits gegeben: äußerst günstige Finanzierungskosten. Zehnjähriges Baugeld ist aktuell für weniger als zwei Prozent Darlehenszinsen zu haben, etwa bei den Kreditvermittlern Interhyp und Comdirect. Knapp über zwei Prozent liegen aktuelle Bankofferten zum Beispiel der Sparda-Bank West, der PSD Bank Westfalen-Lippe und der Commerzbank.

Andererseits sind die Preise für Wohneigentum in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Ist Mieten angesichts der hohen Kaufpreise nicht inzwischen günstiger als Kaufen?

Interessant ist der Vergleich der Vermögensentwicklung zwischen Käufer und Mieter. Die ING-Diba hat dazu eine Beispielrechnung erstellt: Danach erwirbt ein Käufer Wohneigentum im Wert von 200.000 Euro. Er bringt 90.000 Euro Eigenkapital in die Finanzierung ein, 20.000 Euro davon werden für die beim Erwerb anfallenden Nebenkosten verwendet. Er nimmt ein Baudarlehen über 130.000 Euro mit einer Zinsbindung von 15 Jahren auf. Dafür zahlt er 3,4 Prozent Sollzinsen, die Anfangstilgung startet mit zwei Prozent. Die Rechnung unterstellt, dass die gleichen Konditionen in 15 Jahren ebenfalls gelten. Zugleich wird eine jährliche Objektsteigerung von 0,5 Prozent angesetzt.

Der Mieter zahlt für eine vergleichbare Wohnung monatlich 700 Euro Kaltmiete. Unterstellt wird eine jährliche Mietpreissteigerung von 1,5 Prozent. Der Mieter verfügt ebenfalls über Eigenkapital von 90.000 Euro, das er mit einer Verzinsung von durchschnittlich 2,5 Prozent pro Jahr anlegt. Weil er das Geld geschickt auf seine Familienmitglieder verteilt, bleiben die Zinserträge steuerfrei.

„Bereits im ersten Monat spart der Käufer im Vergleich zum Mieter Geld“, rechnet Franz Lücke vor, Baugeld-Experte der ING-Diba. Er zahlt nur 585 Euro Kreditrate statt 700 Euro Miete. Im Lauf der Jahre wird der Abstand wegen steigender Mieten noch größer. „Bei der anvisierten Mietpreisverteuerung von 1,5 Prozent pro Jahr wird die Miete in 30 Jahren auf fast 1.100 Euro gestiegen sein“, erklärt Lücke. Insgesamt hat der Mieter dadurch mehr als 315.000 Euro an seinen Vermieter gezahlt. Demgegenüber steht der Wert seines Sparguthabens, das nunmehr 189.000 Euro beträgt. Unterm Strich hat der Mieter also einen Verlust von 126.000 Euro erzielt.

Ganz anders die Rechnung des Eigentümers: Der Immobilienwert ist inzwischen auf 232.280 Euro geklettert, zudem hat er über die Jahre rund 104.000 Euro weniger an monatlicher Belastung gezahlt als der Mieter. Durch diese Summe lässt sich auch so manche Modernisierungs- und Instandhaltungskosten an der Immobilie finanzieren.

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