Ratenkredit: Diese Fallstricke lauern bei Verbraucherdarlehen

Auf dem Weg zum Ratenkredit liegen einige Stolpersteine, die teuer werden können. Sechs typische Fehler beim Abschluss eines Ratenkredits und wie man sie vermeidet.

Fehler 1: Zu hohe Zinsen für den Kredit zahlen

Die Entscheidung für ein Kreditangebot sollte immer nach den Konditionen fallen — und nie aus anderen Gründen wie etwa Bequemlichkeit, weil die Hausbank auf das lästige Einreichen von Unterlagen verzichtet. Unser Ratenkredit-Vergleich (siehe unten) zeigt: Während der beste Anbieter für 15.000 Euro über vier Jahre 4,99 Prozent Zinsen fordert, will der teuerste 8,99 Prozent haben. Das macht beim Kredit in vier Jahren einen Zinsunterschied von 1.200 Euro oder 80 Prozent aus.

Fehler 2: Zu hohe Rate beim Ratenkredit

Wenn Sie heute einen Kredit aufnehmen, wollen Sie den vermutlich so schnell wie möglich wieder loswerden — nicht zuletzt, weil bei kurzen Laufzeiten bessere Zinsen locken. Aber Vorsicht: Im Beispiel oben kosten die 15.000 Euro über 48 Monate beim günstigsten Anbieter 344,36 Euro. Bei 24 Monaten sind es aber schon 647,61 Euro Belastung im Monat für den Kredit. Machen Sie sich vorher klar, ob Sie dieser Belastung durch den Ratenkredit tatsächlich gewachsen sind.

Fehler 3: Variablen Kredit wählen

Auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen: Wer sein Konto überzieht bzw. die Kreditkarte nicht umgehend ausgleicht, nimmt einen Kredit in Anspruch. Das Problem: Die Konditionen sind im Vergleich zu klassischen Ratenkrediten schlecht und verteuern den Kredit immens. Während bei einem Ratenkredit Zinsen um fünf Prozent der Normalfall sind, zahlen Sie bei einigen Girokonten und Kreditkartenanbietern Zinsen deutlich jenseits der zehn Prozent. Ist das Konto mit 1.500 Euro im Jahresschnitt überzogen, zahlen Sie dafür also 150 Euro und mehr — bei einem klassischen Kredit wäre es weniger als die Hälfte. Dazu kommt, dass die Konto- oder Kreditkarten-Darlehen meist gar nicht getilgt werden. Die Schulden werden also nie weniger, sondern steigen eher.

Tipp: Girokonten und Kreditkarten nur im Notfall überziehen und sofort wieder ausgleichen! Ist das nicht möglich, sollten die Schulden auf einen klassischen Ratenkredit umgelegt werden, der so schnell wie möglich getilgt wird.

Fehler 4: Keinen „Safer Kredit“ gewählt

Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, denken Sie daran, was aus der Belastung wird, wenn Ihnen etwas zustößt. Aufgenommene Kredite sollten im Interesse Ihrer Hinterbliebenen immer abgesichert werden — mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung für den Fall der Invalidität oder einer Risikolebensversicherung für den Todesfall. Besteht ein solcher Schutz noch nicht, schließen Sie ihn separat zur Aufnahme des Kredits ab. Übrigens: Auch ohne Kredit sind beide Policen existenziell.

Fehler 5: Schufa-freie Kredite wählen

Die Bank will Ihnen keinen Kredit geben? Lassen Sie die Finger trotzdem von Schufa-freien Angeboten. Dahinter stecken oft Betrüger, die Sie nur abzocken und Ihnen Gebühren aus der Tasche ziehen wollen. Bei Schulden-Problemen helfen Schuldenberater, nicht solche halbseidenen Kredit-Angebote.

Tipp: Schuldenberatungen bieten die regionalen Verbraucherzentralen an. Mehr Informationen unter www.verbraucherzentrale.de.

Fehler 6: Zu viele Kredit-Anfragen

Wer auf der Suche nach einem Kredit ist, fragt bei Banken und Finanzdienstleistern nach — so weit, so normal. Allerdings wird dort immer wieder der Fehler gemacht, dass Ihre Anfrage wie eine konkrete Kreditanfrage behandelt wird — die Folge: Jede dieser Anfragen senkt die Bonität und verschlechtert damit die Konditionen. Bestehen Sie darauf, dass die Bank bei der Schufa nur eine „Anfrage Kreditkonditionen“ startet, keine „Anfrage Kredit“. Denn die Konditionsanfrage bleibt anonym und führt nicht zur Abwertung der Bonität für den Ratenkredit.

Tipp: Unter www.meineschufa.de können Sie den Zugang zu Ihren Schufa-Daten beantragen. Dann sehen Sie auch, was (falsch) zu Ihrer Kreditanfrage gespeichert wurde.

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