So erzielen Verkäufer noch höhere Immobilienpreise

Die Immobilienpreise klettern nach wie vor. Mit ein paar geschickten kosmetischen Eingriffen können Eigentümer sogar einen noch höheren Preis erzielen.

Der Preis eine Immobilie muss sich an Angebot und Nachfrage orientieren.

Der Preis eine Immobilie muss sich an Angebot und Nachfrage orientieren.

Foto: dpa

Düsseldorf. Der Markt für gebrauchte Immobilien ist in Deutschland ein wachsender. In den vergangen zehn Jahren stieg der Anteil der Gebrauchtimmobilien beim Wohneigentumserwerb im Vergleich zur Selbstnutzung von 51 auf 62 Prozent. Das geht zumindest aus der LBS-Wohneigentumsstudie 2013, welche vom Marktforschungsinstitut TNS Infratest durchgeführt wurde, hervor. Die starke Nachfrage sorgt jedoch für Engpässe auf der Angebotsseite.

Immobilienbesitzern kann dies in die Karten spielen, sie können so unter Umständen ihre hohen Investitionen wieder reinholen und dabei sogar noch einen Gewinn machen. Mittlerweile häufen sich zum Beispiel bei Katrin Schmalfuß, einer Immobilienmaklerin in Glienicke bei Berlin, die Verkaufsaufträge, denn die Hauptstadt boomt.

Und auch Thomas Münster vom Verein Wohnen im Eigentum spricht davon, dass der Immobilienverkauf längst wieder „überlegenswert“ geworden ist. Doch die Veräußerung der eignen Immobile ist oft gar nicht einmal so leicht. Bereits über den Wert sind sich viele Eigentümer gar nicht im Klaren.

„Immobilieneigentümer begehen häufig den Fehler, mit einem zu hohen Verkaufspreis anzufangen, um zu sehen, wie potenzielle Käufer reagieren“, sagt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des IVD in Berlin. Nach seiner Erfahrung ist dieses Vorgehen nicht sinnvoll. „Interessenten sehen in Preisänderungen einen Makel an der Immobilie und denken sich, dass mit der Immobilie etwas nicht stimmen kann“, fährt Schick fort.

Die Berliner Immobilienmaklerin Katrin Schmalfuß erklärt, der Preis müsse sich an Angebot und Nachfrage orientieren: „Liegt der Preis zu niedrig, verschenken Sie Ihr Geld! Ist er zu hoch, verprellen Sie mögliche Kaufinteressenten!“ Häufig werde eine Wertigkeit gesetzt, die nicht zwangsläufig dem Marktwert entspricht. Im Zweifelsfall sollten sich Verkäufer fachkundige Ratschläge einholen.

Die Preise für ein Gutachten können ausgehandelt werden, in aller Regel bewegen sie sich bei etwa einem bis zwei Prozent des festgestellten Werts. Bevor Sie die Verkaufsanzeige aufgeben, sollten Sie aber noch weitere Vorkehrungen treffen. „Verkäufer sollten im Vorfeld durchaus etwas Geld und Zeit in die Immobilie investieren“, rät IVD-Sprecher Schick.

Bauchgefühl entscheidet häufig Nach Schicks Erfahrungen können bereits Kleinigkeiten viel ausmachen. „Ein neuer Anstrich, ein gereinigter Teppichboden, gepflegte Armaturen im Badezimmer und in der Küche sowie eine gut durchgelüftete Wohnung hinterlassen einen guten ersten Eindruck.“ Studien beweisen, dass 85 Prozent der Frauen und 77 Prozent der Männer ihrem Bauchgefühl trauen.

Ein Objekt, das schon auf den ersten Blick durchgefallen ist, schafft es erst gar nicht in die sachliche Analyse. Nach Zahlen des IVD wechseln zum Verkauf stehende Immobilien nach sechs bis neun Monaten den Besitzer.

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