Vergleich: Der optimale Kredit bei kurzzeitigem Geldmangel

Wer einen kurzen Geldengpass überbrücken muss, dem hilft der Dispokredit. Wer über eine längere Zeit Geld benötigt, sollte aber auf einen günstigeren Kredit setzen. Raten- oder Abrufkredite könnten da geeigneter sein.

Den einen Kredit gibt es nicht. Je nach Bedarf kommen ganz verschiedene Arten von Krediten in Frage. Der wahrscheinlich am häufigsten genutzte ist der Dispokredit. Ihn erhält man in der Regen schnell und unkompliziert bei der Bank. Meistens ist er schon im Girokonto integriert. Beim nächsten Gehaltseingang wird der Dispokredit sofort wieder getilgt. Allerdings sind die Zinssätze für Dispositionskredite in der Regel sehr hoch. Der Biallo-Index für Dispokredite weist derzeit eine Durchschnittsverzinsung von 10,9 Prozent aus.

Günstiger als ein Dispokredit sind Ratenkredite. Die Kreditraten sind individuell wählbar und von planbarer Laufzeit. Zins und Tilgung werden bei Vertragsabschluss fest vereinbart. Es ist also klar, wie viel man Monat für Monat an die Bank zurückzahlen muss und wie lange der Kredit läuft. Eine Verteuerung wegen steigender Zinssätze — wie sie beim Dispokredit passieren kann — ist nicht möglich.

Bei einer kurzen Laufzeit steigt die monatliche Belastung, weil das Darlehen in kürzerer Zeit zurückgezahlt sein muss. Wer nur kleine monatliche Raten zahlen möchte, kann eine längere Laufzeit wählen.

Kreditnehmer sollten darauf achten, dass die Bank keine Gebühren verlangt und auch nicht auf eine Restschuldversicherung besteht — sonst verteuert sich der Kredit. Wer die Angebote mehrerer Banken vergleicht, kann erheblich sparen. Bei einem teuren Ratenkredit können fast doppelt so hohe Kosten anfallen wie mit einem günstigen Darlehen. Bundesweite Kleinkredite für unter fünf Prozent bietet zum Beispiel die Santander Bank mit 3,95 Prozent an, für Beträge über 5.000 Euro verlangt etwa die SKG Bank 4,95 Prozent, Postbank und Targobank je 4,99 Prozent Zinsen.

Eine preiswerte Alternative zum Dispokredit ist auch der Rahmenkredit, oft auch als Abrufkredit bezeichnet. Hierbei räumt die Bank einen Geldrahmen ein, über den der Bankkunde frei verfügen kann. Die benötigte Geldsumme wird umgehend auf das Girokonto überwiesen. Die Rückzahlung ist flexibel. Banken berechnen entweder nur die fälligen Zinsen oder fordern eine geringe Mindesttilgung von ein oder zwei Prozent des geliehenen Betrags. Sondertilgungen sind immer möglich. Mit durchschnittlichen Effektivzinsen zwischen sieben und zehn Prozent sind Rahmenkredite günstiger als die Überziehung des Girokontos, kosten aber mehr als günstige Ratenkredite. Ein sehr preiswertes Angebot kommt aktuell von der Bank 11, die für Kredite bis 5.000 Euro nur 4,85 Prozent Zinsen verlangt. Der Zinssatz gilt jedoch nur im ersten Jahr, danach fallen 7,99 Prozent Effektivzins an. Bei vielen Geldhäusern kann man einen Rahmenkredit erö! ffnen, auch wenn man dort kein Girokonto hat, etwa bei der Credite Europe Bank, der Deutschen Bank oder der ING-Diba.

Die Verbraucherzentralen warnen davor, den Abrufkredit zusätzlich zum Dispokredit zu nutzen, denn beide Kredite laufen ohne oder nur mit eingeschränktem Tilgungsplan. Besser: Nur den zinsgünstigeren Abrufkredit in Anspruch nehmen und auf den teuren Dispo verzichten. Zudem sollten kontinuierlich die Schulden getilgt werden.

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