Werterhalt des Eigenheims: Hauspflege fördert Immobilienwert

Die eigenen vier Wände sind für viele Familien die größte Investition des Lebens. Damit der Wert erhalten bleibt, ist regelmäßige Pflege unerlässlich.

Düsseldorf. Auch Immobilien kommen in die Jahre. Die durchschnittliche Lebensdauer der einzelnen Bauteile und Materialien ist sehr unterschiedlich. So können Dachziegel mühelos 50 Jahre halten - je nach Qualität auch deutlich länger. Andere Einbauten machen eher schlapp, etwa die Heizung nach 20 oder 25 Jahren, Fenster und Außentüren nach 30 Jahren und die Fassade nach 40 Jahren.

„Wer Verschleißerscheinungen früh erkennt, kann verhindern, dass die Bausubstanz in Mitleidenschaft gezogen wird“, berichtet Birgit Thielmann, Bauberaterin beim Verein „Wohnen im Eigentum“. Ob das Eigenheim 100 Jahre hält oder schon nach 35 Jahren sanierungsbedürftig ist, hätten Eigentümer weitgehend selbst in der Hand.

Die Bauexpertin empfiehlt; die eigenen vier Wände regelmäßig, etwa alle drei Jahre, einer systematischen baulichen Inspektion zu unterziehen. Wer dabei gelegentlich einen Fachmann zu Rate zieht, der könne auch versteckte und für Laien nur schwer erkennbare Probleme beizeiten entdecken und die Beseitigung ohne Zeitdruck planen. Technische Anlagen wie Heizung, Wärmepumpe, Fotovoltaik- oder Solaranlagen benötigen regelmäßige Inspektionen, um ihre optimale Effizienz zu erhalten.

Der einfachste Weg dazu ist ein Wartungsvertrag mit der Installations- und Herstellerfirma. „Wird der Hauscheck vernachlässigt, besteht die Gefahr, dass schleichende Schäden plötzlich und unerwartet hohe Instandsetzungskosten verursachen“, warnt Thielmann.

Risse in Fußböden, Fassade oder Wänden
Salzausblühungen oder Schimmelpilze an den Wänden
Putz- und Farbabplatzungen Undichte bzw. verzogene Fenster und Türen
Beschädigung der Wärmedämmung
Verstopfte Dachrinnen und Fallrohre
Verrutsche Dachziegel
Schädlingsbefall an Holzbauteilen

Die Ausbesserung von Schäden kostet Geld. Doch kontinuierliche Pflege- und Modernisierungsarbeiten bringen unterm Strich handfeste Vorteile. Moderne Materialien und effiziente Gebäudetechnik halten das Haus funktionstüchtig, verleihen ihm neuen Glanz und helfen teure Energie zu sparen. Eigentümer profitieren von steigender Lebensqualität und sinkenden Verbrauchskosten. Außerdem gewinnen Objekte, die energetisch optimiert und auf dem neuesten Stand der Technik sind, deutlich an Wert.

Häuser, die technisch veraltet sind und als Energieschleuder gelten, lassen sich heute nur noch mit hohen Abschlägen verkaufen. Wer bei größeren Investitionssummen nicht alles auf Kredit finanzieren möchte, der sollte rechtzeitig Rücklagen bilden. Das Bundesbauministerium empfiehlt Rücklagensätze abhängig vom Alter des Gebäudes. Danach sollte man bis zum fünften Baujahr vier Euro pro Quadratmeter und Jahr zurücklegen, anschließend bis zum zehnten Jahr sechs Euro. Ab dem elften Baujahr lautet die Empfehlung 7,50 Euro und ab dem 16. und jedem weiteren Jahr zehn Euro.

Tipp: Notwendige Reparaturen sollte man nicht hinausschieben. Dadurch steigen Sanierungsaufwand und Kosten. Das aktuell niedrige Zinsniveau ermöglicht preiswerte Modernisierungsdarlehen, etwa von der KfW Bank oder von Privatbanken. Ein Baugeld-Vergleich zeigt, welche Institute günstige Zinsen bereits ab geringen Darlehensbeträgen anbieten.

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