So geht es raus aus der Schuldenfalle

Düsseldorf (dpa/tmn) - Trennung, Krankheit, Arbeitslosigkeit - Gründe für Schulden gibt es viele. Allerdings können Verbraucher ihre Finanzen oft auch wieder in den Griff bekommen. Dafür müssen sie allerdings selbst aktiv werden.

Schulden haben viele Menschen. Laut einer aktuellen Analyse der Wirtschaftsauskunftei Creditreform ist fast jeder zehnte Erwachsene (9,65 Prozent) in Deutschland überschuldet. Das Problem: „Viele Menschen ignorieren Warnsignale wie ein ständig überzogenes Konto“, sagt Pamela Wellmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Wer in einer solchen Situation schnell handelt, kann das Abrutschen oft verhindern. So können Verbraucher die Finanzen wieder in den Griff bekommen:

Überblick verschaffen: Wer merkt, dass sich die unbezahlten Rechnungen stapeln, sollte sich einen Überblick über seine Finanzen verschaffen. „Man sollte schauen, welche Ausgaben man hat und welche Einnahmen“, sagt Wellmann. An dieser Stelle zeige sich bereits Sparpotenzial.

Ausgaben reduzieren: Für wichtige regelmäßige Kosten wie Miete und Energie sollte immer genug Geld da sein. „Bei vielen Ausgaben kann man aber auch sparen“, erklärt Wellmann. So könnten etwa ein billigerer Handyvertrag oder der Verzicht auf ein Zeitungsabo schon helfen, die Ausgaben zu reduzieren. Auf diese Weise wird das Konto entlastet.

Gläubiger ansprechen: Auch auf die Rechnungen sollten Verbraucher einen Blick werfen. Wer merkt, dass er eine Forderung nicht bezahlen kann, sollte mit dem Gläubiger in Kontakt treten. „Sich tot zu stellen ist falsch“, sagt Wellmann. Denn dann folgten Mahnungen und möglicherweise die Pfändung. Wer mit dem Gläubiger spreche, könne eventuell einen Zahlungsaufschub erreichen oder eine Ratenzahlung vereinbaren.

Hilfe holen: Wenn all das nicht hilft, sollten sich Verbraucher Unterstützung holen. „Schuldnerberater oder Rechtsanwälte verschaffen sich zunächst einen Überblick“, erklärt Wellmann. Außerdem könnten sie die einzelnen Fordrungen prüfen - denn nicht jede sei berechtigt. „Und die Berater suchen nach Perspektiven.“ Möglicherweise könne eine Privatinsolvenz ein Weg aus der Schuldenfalle sein.

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