Barfußlaufschuhe - Die neue Zehenfreiheit

Köln (dpa/tmn) - Barfuß laufen ist sehr gesund - nur in Städten oft wegen Scherben und ähnlichem viel zu gefährlich. Barfußlaufschuhe mit viel Bewegungsfreiheit für die Zehen bieten da eine interessante Alternative.

Ob in der Stadt, beim Joggen oder sogar beim Bergwandern: Immer mehr Menschen tragen Barfußlaufschuhe. Darin findet jeder Zeh seinen eigenen Platz, sie sehen aus wie Handschuhe für die Füße. „Dieser Schuh soll dem Menschen das Gefühl des Barfußlaufens ermöglichen“, erläutert Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln. „Die Spezialsohle schützt den Fuß dabei vor Verletzungen und ermöglicht freie Bewegungen, ist dabei extrem dünn, und ein sehr direkter Bodenkontakt wird erzielt.“ Ziel sei ein natürliches Laufgefühl.

„Aus wissenschaftlicher und gesundheitlicher Sicht ist dieser Trend absolut zu unterstützen“, sagt Froböse. Grundsätzlich sollte ein Schuh dem Menschen eine möglichst natürliche Laufbewegung ermöglichen und ihn in seiner Bewegung nicht einschränken. „Ist der Fuß trainiert, stellen diese neuen Schuhe kein Problem dar. Gesunde Füße und ein gesunder Bewegungsapparat sind aber Voraussetzungen.“

Wer mit dem „Barfußlaufen“ in den neuen Schuhen beginnen möchte, sollte seine Füße nach und nach daran gewöhnen. Froböse empfiehlt, gelegentlich für circa 30 bis 60 Minuten pro Tag diese Schuhe zu tragen und damit die Füße auf die neue Belastung vorzubereiten. „Grundsätzlich können diese Schuhe die natürliche Lauf- und Gehbewegung fördern.“ Der Läufer habe dann einen besseren und direkteren Kontakt zum Boden, und die Verletzungsgefahr sinkt. „Zurück zur natürlichen Form des Laufens - das ist der neue Trend, der aber nicht für alle geeignet ist.“

Gut gedämpfte Laufschuhe haben daher weiterhin ihre Berechtigung. „Wer etwas zu viel Gewicht mit sich trägt, sollte zunächst Schuhe wählen, die die Belastung auf Gelenke und Co. etwas reduzieren, also mit einer guten Dämpfung“, rät der Wissenschaftler. Zu viel Schonung und Dämpfung sei aber auch nicht gut: „Knochen, Knorpel und Muskeln wollen und müssen belastet werden“, sagt Froböse. Sonst könne es zu Problemen an den Sehnen, vor allem an der Achillessehne, kommen.

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