Das Auge verrät, ob wir krank sind

Der Arzt kann erkennen, ob der Patient Rheuma hat oder ob er schlaganfallgefährdet ist. Es reicht schon ein geübter ärztlicher Blick auf Netz- oder Hornhaut aus, um zu beurteilen, ob ernstzunehmende Anzeichen für Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen vorliegen.

Düsseldorf. "Die meisten Patienten verbinden mit dem Augenarzt die Brille", berichtet Dr. Klaus Heckmann, Augenarzt und zweiter Vorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands. "Wenn ich sie frage, ob sie Vorerkrankungen haben, sind sie vollkommen erstaunt." Denn während in der Medizin der Zusammenhang zwischen Augen und allgemeinen Krankheiten bekannt ist, ist er den meisten Patienten völlig neu.

Dabei reicht schon ein geübter ärztlicher Blick auf Netz- oder Hornhaut aus, um zu beurteilen, ob ernstzunehmende Anzeichen für Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen vorliegen. "Viele Menschen haben keine Beschwerden und wundern sich, wenn sie der Augenarzt plötzlich zum Internisten schickt, weil er Veränderungen an den Gefäßen feststellt", sagt Heckmann.

"Die heute üblichen Untersuchungen erlauben dem Augenarzt, die Netzhautgefäße ohne Belastung des Patienten genauestens zu untersuchen. Er beurteilt die Gefäße und stellt bereits eingetretene Schädigungen an der Netzhaut fest. Damit kann er einen Hinweis geben, wie stark zum Beispiel ein hoher Blutdruck oder Nikotinkonsum das Gefäßsystem bereits belasten."

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