Durchfall kann Medikamenten-Nebenwirkung sein

Berlin (dpa/tmn) - Durchfall kann eine Nebenwirkung verschiedener Medikamente sein. Relativ häufig tritt er nach der Einnahme von Antibiotika auf. Meistens bleibt er harmlos. Länger als zwei Tage sollte er allerdings nicht anhalten.

Dann ist ein Arztbesuch sinnvoll.

„Durchfälle als Nebenwirkungen von Antibiotika sind meist harmlos und verschwinden innerhalb weniger Tage von selbst. Halten sie länger als zwei Tage an, sollte ein Arzt aufgesucht werden“, sagt Thorsten Gottwald von der Bundesapothekerkammer in Berlin. Antibiotika zerstören Bakterien und damit auch Teile der erwünschten Darmbakterien. Eine mögliche Folge ist Durchfall, weil Nahrungsbestandteile nicht mehr vollständig von den Darmbakterien abgebaut werden. Wer Durchfall hat, sollte viel trinken und die Salzverluste ersetzen.

Auch verschiedene rezeptfreie Medikamente können als Nebenwirkung Durchfall auslösen. Das betrifft zum Beispiel Medikamente wie Protonenpumpenhemmer, die die Bildung von Magensäure verringern und gegen Magenschmerzen und Sodbrennen eingenommen werden. Bekannt ist die Nebenwirkung auch bei Medikamenten gegen zu viel Magensäure, die Magnesium enthalten. Wer diese Nebenwirkung bemerkt, kann zu magnesiumfreien Alternativen greifen. Durchfall ist auch eine Nebenwirkung von Krebsmedikamenten, verschreibungspflichtigen Herzmedikamenten oder zu hoch dosierten Schilddrüsenhormonen.

„Durchfall kann auch das Zeichen einer Überdosierung eines Abführmittels sein“, warnt Gottwald. „Dann sollte man die Dosis des Abführmittels verringern, bis der Stuhlgang weich, aber nicht flüssig ist.“ Grundsätzlich sollten Abführmittel ohne ärztlichen Rat nicht länger als zwei Wochen angewendet werden. Ausnahmen sind Quellstoffe aus Leinsamen oder Indischen Flohsamen: Diese Abführmittel führen auch in hohen Dosierungen nicht zu Durchfall und können langfristig eingenommen werden.

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