Hautkrebsrisiko: Kindheit ist entscheidende Phase

Köln (dpa/tmn) - Wer ständig in der prallen Sonne liegt, erhöht sein Hautkrebsrisiko - das weiß inzwischen fast jeder. Doch dass Sonnenschäden in der Kindheit zum größten Teil das Lebenszeitrisiko für Hautkrebs bestimmen, dürfte nicht allen klar sein.

„Ein Sonnenbrand bei einem Erwachsenen hat in der Langzeitwirkung nicht so schlimme Folgen wie ein Sonnenbrand bei einem Kleinkind, das noch eine viel empfindlichere Haut hat“, erklärt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln. Denn Kinderhaut ist um ein Vielfaches dünner als die Haut von Erwachsenen und noch unzureichend pigmentiert. Deshalb ist für Kinder in Deutschland Sonnenschutz - durch Kleidung, Sonnenhut sowie -brille, Schatten und Sonnencreme - ein Muss. Unter zwei Jahren sollten Kinder überhaupt nicht in die direkte Sonne.

Eine übermäßige Sonnenexposition in der Kindheit gehört zu den Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Hautkrebs. Sowohl das Melanom, der aggressive schwarze Hautkrebs, als auch andere Hautkrebsformen, wie der sich langsamer entwickelnde weiße Hautkrebs, haben in den letzten Jahrzehnten weltweit insbesondere unter der hellhäutigen Bevölkerung zugenommen. Eine bessere und schnellere Diagnose, mehr Aktivitäten im Freien, ein verändertes Klima, eine abnehmende Ozonschicht und eine höhere Lebenserwartung der Menschen spielen dabei vermutlich eine Rolle.

„In seltenen Fällen können auch Kinder und Jugendliche Hautkrebs entwickeln“, sagt Fegeler. „Eltern sollten deshalb Muttermale ihres Kindes untersuchen lassen, wenn sie wachsen, eine asymmetrische Form haben, der Rand ungleichmäßig verläuft und die Farbe uneinheitlich erscheint.“ Amerikanische Mediziner beobachteten bei 18- bis 39-Jährigen einen Anstieg der Melanome um das Sechsfache in den vergangenen 40 Jahren. Experten machen dafür unter anderem auch häufige Besuche beim Sonnenstudio verantwortlich.

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