Hautschutz in der Altenpflege oft unzureichend

Berlin (dpa/tmn) - Nicht nur Rückenleiden gehören zu den häufigen Arbeitsschäden bei Altenpflegern. Sehr oft treten auch Hautkrankheiten auf. Unfallkassen klären über Hautschutz auf.

Bis zu 20 Prozent der Beschäftigten in der Altenpflege seien zumindest leicht erkrankt, erläutert Prof. Swen Malte John von der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft anlässlich der Aktionswoche „Haut&Job 2012“. Vor allem in der ambulanten Pflege sei der Hautschutz oft unzureichend. Ungeeignete Handschuhe, häufige Feuchtarbeiten und der Umgang mit Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln könnten Ursachen sein.

Wer Beschwerden wie trockene, juckende und brennende Haut hat, sollte unbedingt zum Hautarzt gehen und auf den Zusammenhang mit der Arbeit hinweisen. Die Untersuchung ist nach Angaben von John kostenfrei. Der Arzt könne die Erkrankung der Unfallversicherung melden und von dieser einen Behandlungsauftrag erhalten. Ist das geschehen, müsse der Patient keine Rezeptgebühren zahlen und könne sich unter anderem spezielle Hautpflegepräparate verschreiben lassen, die die Krankenkasse nicht übernimmt.

Wenn in der ambulanten Altenpflege überhaupt Handschuhe benutzt werden, handelt es sich John zufolge manchmal nur um Polyethylen-Folienhandschuhe, die wie große Plastiktüten aussehen und Schweißnähte haben. In anderen Fällen würden Einmalhandschuhe mehrfach oder zur Instrumentensterilisation eingesetzt. Bestimmte Inhaltsstoffe in Desinfektionsmitteln können aber innerhalb kurzer Zeit durch das Einmalhandschuh-Material dringen und der Haut schaden. Die Unfallkassen und die zuständige Berufsgenossenschaft bieten ambulante Hautschutzseminare für Altenpfleger an.

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