Hinter geschwollenen Lymphknoten muss kein Krebs stecken

Bremen (dpa/tmn) - Bei einem geschwollenen Lymphknoten fürchten viele gleich das Schlimmste: Krebs. Oft steckt aber etwas ganz Harmloses dahinter - oder die Schwellung ist gar kein Lymphknoten.

Hinter geschwollenen Lymphknoten muss kein Krebs stecken
Foto: dpa

Ein geschwollener Lymphknoten ist kein Grund zur Panik. Viele Betroffene haben zum Beispiel während einer Erkältung dicke Knötchen am Hals. Doch auch wenn die Lymphknoten im Leistenbereich oder unter den Achseln plötzlich anschwellen, muss das kein Zeichen für eine Krebserkrankung sein. „So eine Schwellung ist in den allermeisten Fällen eine Reaktion des Immunsystems“, erklärt Hans-Michael Mühlenfeld vom Deutschen Hausärzteverband. Sie kann ein Hinweis auf eine Entzündung sein, gegen die der Körper ankämpft. Und das zeigt, dass der Körper „gut funktioniert“.

Wenn der Lymphknoten nach drei, vier Tagen immer noch dick ist, sollten Betroffene die Schwellung vom Hausarzt abklären lassen, rät Mühlenfeld. „Der Arzt guckt dann, ob es sich überhaupt um einen Lymphknoten handelt.“ Denn manchmal entpuppt sich der Lymphknoten als Talgdrüsenentzündung. Das kann gerade bei Frauen, die ihre Achseln regelmäßig rasieren, die Ursache für die Schwellung sein.

Ein geschwollener Lymphknoten im Leistenbereich ist manchmal auch ein Hinweis auf eine Verletzung am Fuß, zum Beispiel auf eine Nagelbettentzündung. Betroffene sollten den Lymphknoten generell ruhig abtasten. „Ein Lymphknoten, der beim Drücken schmerzt, ist meist ein Hinweis auf eine Infektion“, sagt Mühlenfeld. Schmerzt der Knoten nicht, hat die Schwellung andere Ursachen. Aber das bedeutet nicht automatisch, dass etwas Schlimmes dahinterstecken muss.

Manchmal hilft es auch, in Absprache mit dem Arzt zunächst vier Wochen zu warten und zu schauen, wie der Lymphknoten sich entwickelt. Geht die Schwellung nicht zurück, wird der Lymphknoten punktiert. Dabei wird eine Gewebeprobe des Knotens entnommen, die unter dem Mikroskop untersucht wird. „Aber das passiert wirklich nur in den seltensten Fällen“, betont Mühlenfeld.

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