Impfung gegen Zecken schützt nicht rückwirkend

Marburg (dpa/tmn) - Mit einem Zeckenbiss können gefährliche Krankheiten übertragen werden. Deswegen sollte man sich rechtzeitig mit einer Impfung schützen - rückwirkend gewährt der Impfstoff nämlich keinen Schutz.

Zecken können unter anderem die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Schutz vor der Krankheit bietet eine Impfung. Einen rückwirkenden Schutz habe sie aber nicht, erklärt Andrea Grüber vom Deutschen Grünen Kreuz (DGK) in Marburg. Wird ein nichtgeimpfter Mensch von einer Zecke gebissen, bringt eine nachträgliche Impfung also nichts mehr. „Bis ein vollständiger Schutz aufgebaut ist, dauert es mehrere Wochen“, sagt Grüber.

Für die Grundimmunisierung sind drei Injektionen mit dem Impfstoff nötig. Die ersten beiden erfolgen im Abstand von etwa ein bis drei Monaten, die dritte nach etwa 5 bis 12 Monaten. Bei Erwachsenen ist ein 90-prozentiger Schutz erst drei Wochen nach der zweiten Impfung erreicht.

Grundsätzlich ist eine FSME-Schutzimpfung sinnvoll, das gilt besonders für Urlauber, die in FSME-Risikogebiet fahren wollen. Wer die Impfabstände vor einer Reise nicht einhalten kann, hat die Möglichkeit zu einer Schnellimmunisierung. Dabei erfolgt die zweite Impfung nach sieben Tagen, die dritte nach drei Wochen. Doch auch hier dauert es insgesamt fünf Wochen, bis das Immunsystem einen vollständigen Schutz gegen FSME aufgebaut hat.

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