Kreuzschmerzen: Die Zahl der Behandlungen steigt

Düsseldorf. Volkskrankheit Kreuzschmerzen: Die Zahl der Behandlungen und Operationen an Wirbelsäule und Rücken steigen stetig an — fast ebenso wie die Anzahl der Methoden.

Selbst Experten kritisieren das, weil oft der wissenschaftliche Nachweis fehlt und durch die Vielfalt die Auswahl des passenden Verfahrens erschwert wird. Auf jeden Fall sollte eine Operation stets das letzte Mittel sein und nur dann in Frage kommen, wenn alle anderen Methoden ausgeschöpft sind und/oder wenn neurologische Ausfälle auftreten (Lähmungen an den Extremitäten oder an Blase und Darm).

Schmerzen allein sollten kein Anlass für eine Operation sein — es sei denn, sie sind mit Medikamenten nicht beherrschbar oder bedeuten eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. So gibt es spezielle Rückenschmerzen, die dauerhaft und extrem stark sind und längeres Gehen unmöglich machen.

Dann liegt oft eine Verengung des Wirbelkanals vor, eine so genannte Spinalkanal-Stenose. Dabei drücken Wirbelablagerungen, Bandscheiben und Bänder auf die Nerven. Ursache sind meist Verknöcherungen und altersbedingte Verschleißerscheinungen.

Zur konservativen Therapie gehören schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente sowie Krankengymnastik zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur. Schlägt das nicht an, raten Experten meist zu einer Operation. Dabei werden einengende Strukturen entfernt.

Ziel ist immer eine Druckentlastung, eine Dekompression, die auch als physiotherapeutische Behandlung erzielt werden kann, Spinale Dekompression oder „SpineMed-Table“ genannt. Hierbei wird der Rücken im betroffenen Bereich gezielt und kontrolliert gedehnt, ein Prinzip, das schon in der Antike bekannt war.

Die Kosten für diese Behandlung trägt die gesetzliche Kasse nicht, meist sind zwölf bis 20 Sitzungen nötig, eine kostet rund 50 Euro. Eine Nachfrage bei der Krankenkasse kann sich trotzdem lohnen: Einige Kassen bieten als kostenlosen Service ein Expertenteam an, um für den Patienten vor einer Operation eine Zweitmeinung einzuholen.

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