Stent nach Schlaganfall nur in Ausnahmefällen

Berlin (dpa/tmn) - Schlaganfallpatienten bekommen in Deutschland nur in seltenen Fällen eine Gefäßstütze, die einen weiteren Schlaganfall verhindern soll. Aus gutem Grund.

Nur wenn Betroffene trotz intensiver Therapie mit Medikamenten weiterhin Durchblutungsstörungen im Gehirn haben oder weitere Schlaganfallanzeichen zeigen, werde der Einsatz eines sogenannten Stents in einem verengten Gefäß erwogen. Darauf weisen die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR), die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie in Berlin hin. Sie berufen sich auf die in Deutschland gültigen medizinischen Leitlinien.

In einer inzwischen abgebrochenen amerikanischen Studie seien im vergangenen Jahr schon dann Stents eingesetzt worden, wenn ein verengtes Gefäß im Gehirn erstmalig zu Schlaganfallsymptomen geführt hatte, erläutern die Fachgesellschaften. Das sei sehr leichtfertig gewesen. Die Studie sei beendet worden, weil mehr Patienten nach Einsetzen eines Stents ins Gehirn einen weiteren Schlaganfall erlitten hatten oder verstorben waren als Patienten, die nur mit Medikamenten behandelt wurden.

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