Studie: Kinder aus sozial schwachen Familien häufiger krank

Düsseldorf (dpa). Kinder aus sozial schwachen Familien lebeneiner Studie zufolge ungesünder und sind häufiger krank. Dashat eine repräsentative Umfrage des Jugendforschungsinstituts„iconkids&youth“ ergeben.

Die Meinungsforscher befragten bundesweitmehr als 700 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Kinder ausarmen Familien gaben dreimal so häufig an, chronisch krank zu sein.

Neun Prozent der Kinder aus sozial schwachen Familien sind nacheigenen Angaben chronisch krank. Das sagten nur drei Prozent derKinder aus sozial bessergestellten Familien von sich selbst.16 Prozent der sozial benachteiligten Kinder gaben an, sie seien oft krank. Am häufigsten leiden sie nach eigenem Empfinden unter Husten, Erkältung, Fieber und Durchfall.

Von den sozial bessergestellten Kindern sagten nur 12 Prozent, sie seien häufig krank.„Kinder in diesem Alter sind normalerweise kerngesund“, sagte derPräsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, WolframHartmann, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat. „Bei sozialSchwachen wird allerdings häufiger zu Hause im Beisein der Kindergeraucht, so dass sie anfälliger für Atemwegs-Infekte sind.“ Außerdemgingen sie weniger an die frische Luft.

Auch bei der Ernährung gibt es Unterschiede: Während fast 60Prozent der Kinder aus armen Familien angaben, an mindestens sechsTagen die Woche Süßigkeiten und Snacks zu essen, waren es bei denKindern aus sozial bessergestellten Familien nur 38 Prozent. Jedesdritte Kind aus einer sozial schwachen Familie trinkt mindestens ansechs Tagen in der Woche zuckerhaltige Limonade - in bessergestelltenFamilien ist es dagegen nur jedes vierte.

Fast jedes vierte Kind aus einer sozial benachteiligten Familie fühlt sich der Studie zufolge „ein bisschen zu dick“. Bei den bessergestellten Kindern waren es nur 15 Prozent. Die Kinder waren im Auftrag eines Pharmaherstellers befragt worden.

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