Tierschutz: Neues Siegel für sicheres Fleisch

Gut für das Gewissen und auch die Tiere.

Bonn. Verbraucher sollen künftig Fleisch mit einem neuen Label „Für mehr Tierschutz“ in Supermärkten finden. Angesichts abschreckender Bilder aus der Massentierhaltung soll das Siegel (Foto) ein Signal sein, dass Verbraucher solche Schnitzel und Hühnerbeine mit gutem Gewissen kaufen können.

Der Deutsche Tierschutzbund vergibt das blaue Siegel vor allem an konventionelle Betriebe, die ihre Tiere deutlich artgerechter halten als gesetzlich vorgeschrieben. Das heißt, ihnen zum Beispiel mehr Platz geben oder sie nicht zu lange in Tiertransporter laden. Losgehen soll es 2013.

Das erste zertifizierte Schweine- und Hühnerfleisch werde Anfang 2013 bundesweit in den Kühltheken liegen. Es werde wohl mehr als zehn Prozent teurer sein als konventionelles Fleisch.

Durch das Label werde die Situation der Tiere in der Haltung deutlich verbessert, hofft der Verband. „Das Tier hat mehr Platz, es hat mehr Beschäftigung im Stall“, sagte Verbandspräsident Thomas Schröder am Dienstag.

Geflügeltiere hätten beispielsweise eine Sitzstange, Heu und Picksteine. Dadurch gebe es weniger Aggressivität. Auch das schmerzhafte Abschneiden von Schnäbeln werde es in zertifizierten Betrieben nicht mehr geben.

„Das ist ein ganz entscheidender Fortschritt im Tierschutz“, meinte Schröder. Die unbetäubte Kastration sei verboten. Die Tiere hätten für das Label in der sogenannten Einstiegsstufe etwa ein Drittel mehr Platz, als das Gesetz vorschreibe, erläuterte Schröder. Zudem gebe es eine zweite Stufe des Labels, eine „Premiumstufe“: Da hätten die Tiere bei den Produzenten auch Auslauf. dpa

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