Für ein schönes Entrée: Minimalistische Garderoben im Trend

Berlin (dpa/tmn) - Einfach nur die Jacke an einem Haken aufhängen? Die Zeiten sind passé. Immer mehr Designer entwerfen schlicht-schöne Ensembles oder originelle Hänger für den Eingangsbereich.

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Da baumeln sie: 20 hölzerne Kleiderbügel hängen an 20 Textilkordeln und treffen sich in einem Haken unter der Decke. Die originelle Garderobe namens 20 Hangers der italienischen Designerin Alice Rosignoli für Ligne Roset könnte kaum weniger schlicht und gleichermaßen unkonventionell sein. „Meine Intention ist stets, das tägliche Leben mit Objekten, die zugleich einfach, zeitlos und poetisch sind, zu verbessern“, sagt sie. Wie Rosignoli widmen sich derzeit immer mehr Kreative dem Thema Garderobe.

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Der Flur ist ein neuer Fokus der Designer. Der Bereich, der zuerst beim Betreten des Hauses ins Auge fällt und eine Art Visitenkarte ist, war lange ein Stiefkind. Was sollte man da schon groß gestalten? Doch die aktuellen Hakenleisten, Wandmodule und Spiegelkombinationen sprechen eine andere Sprache: Es wird schick im Entrée.

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Der Möbelhersteller Schönbuch hat sich schon vor Jahren als hausinterne Philosophie verordnet, den Eingangsbereich als einen ebenso wohnlichen wie universellen Lebensraum wahrzunehmen und nicht bloß als einen Durchgang, in dem Dinge aufbewahrt werden. Eines der neuesten Objekte ist der Garderobenständer Pivot von Jorge Pensi. Der Designer hat an einer schlichten Stütze fünf schwenkbare Haken platziert, die von oben nach unten kleiner werden. Dieses gestalterische Charakteristikum macht aus dem reinen Funktionsobjekt einen Gegenstand mit verspielt-origineller Optik.

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Reduzierter als Line von der Designagentur Apartment 8 kann eine Wandgarderobe kaum sein: Ein Holm aus lackiertem oder furniertem MDF mit einem Klapphaken und drei Taschenhaken ist das ganze Objekt. Und das ist ebenso platzsparend wie wandelbar, denn es gibt Line in vielen Farben und Holzoberflächen.

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Vom Schönbuch-Designteam selbst wurde Skew gestaltet. Diese Garderobe ist eine Lösung für schmale Flure, denn sie verbindet den praktischen Nutzen mit einem optischen Trick: Eine schräg zur Wand platzierte Spiegelfront lässt den Raum größer wirken. Hinter dem Spiegel findet neben einer Hutablage eine Stange Platz, Haken und Einlegeböden machen die flexible Gestaltung des Stauraums möglich.

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Randolf Schott vom Thonet-Designteam hat mit der Garderobe S 1520 aus Stahlrohr einen Entwurf vorgelegt, der zu den Bauhaus-Klassikern der Firma passt. Er hat sich von der klassischen Stahlrohr-Wandgarderobe B 52/1 inspirieren lassen, die in einem Katalog der Jahre 1930/31 zu sehen ist. Allerdings hat er die Masse modernen Bedürfnissen angepasst, so dass mehr Jacken Platz an den verdeckten Garderobenhaken oder auf den Ablageflächen aus einem strapazierfähigen Netzgewebe finden.

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Ein echter Klassiker, der zeitlos wirkt und genauso gut ein Entwurf aus dem 21. Jahrhundert sein könnte, ist Hang it all von 1953 (Vitra). Charles Eames hat die Garderobe mit den bunten Holzkugeln entworfen, die vor allem Kinder anregen sollte, all ihre Sachen daran aufzuhängen und somit für Ordnung zu sorgen. Die ursprüngliche Farbgebung war eine Idee von Charles’ Frau Ray Eames — 2012 kamen zu Ehren ihres 100. Geburtstags Varianten in Rot, Grün und Weiß heraus.

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Für Mäntel und Taschen gleichermaßen schwingt die Klappgarderobe Wing der Designer Alberto Lievore, Jeannette Altherr und Manel Molina (Arper) ihre Flügel aus poliertem Walnussholz um bis zu 180 Grad aus und macht sich schmal an der Wand, wenn man sie nicht braucht.

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Auf eine andere Art minimalistisch ist Wardrope von Susanne Stofer und Veronika Wildgruber (Authentics), die für ihren Entwurf vier Y-förmige Haken über ein starkes Garderobenseil geschoben haben. Sobald die Kleiderhaken mit einem Gewicht belastet werden, verkeilen sie sich und bleiben so an Ort und Stelle. „Die Idee von Wardrope war eine möglichst flexible, filigrane Garderobe zu schaffen, die sowohl in große als auch kleine Räume passt“, erklärt Wildgruber. „Wardrope nimmt nur so viel Platz ein, wie die Jacken, die an sie gehängt werden. Sie passt daher in jeden Eingangsbereich und kann aber auch in öffentlichen Räumen wie Cafés und Warteräumen aufgehängt werden.“

Der Designer Steffen Kehrle hat für Stattmann Neue Möbel die Serie Wall Shelf entworfen, die sich aus Wandregalen und einer Hakenleiste aus Holz zusammensetzt. „Mir war es wichtig, so Steffen Kehrle, „dass Wall Shelf keine komplizierte Montage erfordert, sondern schnell zusammensteckt und an die Wand gebracht werden kann.“ Damit ist Wall Shelf eines von vielen Objekten, die den Eingangsbereich im Handumdrehen in eine attraktiv gestaltete Stauraum-Zone verwandelt.

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